Dortmund. Jürgen Klopp ist heiß begehrt, das bekam der BVB-Trainer nun auch auf einer heimischen Pressekonferenz bei einer Schmeichelei eines englischen Journalisten mit. Er reagierte mit einem echten Klopp.

Jürgen Klopp schien sich tatsächlich auf die nächste Frage zu freuen. Warum auch immer, vielleicht einfach nur, weil die Pressekonferenz vor der Bundesligapartie am Samstag im eigenen Stadion gegen die Frankfurter Eintracht reibungslos verlaufen war. Vielleicht einfach nur, weil der Trainer von Borussia Dortmund gerade besonders guter Laune war. Der Fragesteller offenbarte allerdings, dass er für den Sender BSkyB, für British Sky Broadcasting, unterweg sei, und da ahnte Klopp sofort, worum es gehen würde. Nicht um die Gegenwart, nicht um die Aufgabe Frankfurt, nicht einmal um das Pokalhalbfinale am kommenden Dienstag bei den Bayern, das ihm als Thema am gestrigen Donnerstag auch ein Dorn im Auge war. Nein, es würde gehen: um die fernere Zukunft. Um seine Zukunft.

Schmeichelei für Klopp von der Insel

Der Fragesteller leitete ein mit Schmeichelei. Auf der britischen Insel würde er, Klopp, doch heiß verehrt. Alle hätten ihn gern, nachdem nun klar sei, dass er den BVB verlassen und damit bald frei sein werde wie ein Vogel. Diverse Vereine, ungefähr alle Fans, sogar die Journalisten würden sich die Finger nach ihm lecken. Inhaltlicher Natur hat der Noch-immer-BVB-Trainer sich dazu nicht geäußert. Inhaltlich hätte bedeutet: vielleicht einen Pegelstand der Dinge zu verkünden. Hat er, hat sein Berater mit Manchester City verhandelt, wo der Kollege Manuel Pellegrini vor dem Abschied stehen soll? Denkt man bei Manchester United darüber nach, sich trotz relativ erfolgreicher Arbeit von Louis van Gaal dem weitaus jüngeren Klopp zuzuwenden? Ist nicht der FC Liverpool mit seiner Tradition ein natürlicher Ansprechpartner für einen Trainer wie ihn?

Inhaltlich hat sich Klopp natürlich nicht geäußert. Konzentration auf das Spiel gegen die Frankfurter, bei dem es darum geht, Punkte einzusammeln auf dem Weg in die  Europa League. Gesagt hat er: "Wenn die Journalisten mich eine Weile besser kennen, so wie ihr, dann werden sie sich auch nicht mehr die Finger nach mir lecken."

Sätze wie diese werden die Journalisten, die in eine Weile besser kennen, wahrscheinlich noch sehr vermissen.