Düsseldorf. . Der BVB kam im letzten Test in Düsseldorf nicht über ein 1:1 hinaus. Klopp führte das auf viel Training zurück. Ilkay Gündogan musste vorzeitig raus.
27 Minuten waren gespielt, da fühlten sich die 23 699 Zuschauer in der Düsseldorfer Arena zurückversetzt in die trüben Tage des vergangenen Herbstes. Ilkay Gündogan griff sich an den linken Oberschenkel und ging vom Platz direkt in die Kabine. Wieder einmal ein Verletzter auf Seiten von Borussia Dortmund, dazu eine uninspirierte Offensivleistung und hanebüchene Fehler in der Defensive – genau die Dinge, die dem BVB in der Hinrunde der Fußball-Bundesliga eine ausgewachsene Herbstdepression samt fulminanter Niederlagenserie und den Absturz auf Rang 17 beschert hatte. Und nun stand nach dem Testspiel beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ein 1:1 und alles fühlte sich wieder an wie vor der Wintervorbereitung, die doch eigentlich die Wende bringen sollte.
Die Defensive ist nicht stabil
In Sachen Gündogan immerhin gaben die Dortmunder am Sonntag vorsichtig Entwarnung: Eine reine Vorsichtsmaßnahme sei die Auswechslung wohl gewesen. Und auch die übrigen Schwierigkeiten wollte BVB-Trainer Jürgen Klopp nicht zu hoch gehängt wissen: „Wir haben diese Vorbereitung genutzt, um große Umfänge zu trainieren“, erklärte er: „Das bedeutet automatisch, dass in den Testspielen die Frische fehlt.“
Doch nicht nur die fehlte: Vorne mangelte es gegen tief stehende Düsseldorfer an Ideen, hinten wurden zu viele Chancen zugelassen. Dabei hatten sich die Dortmunder 26 Gegentoren in der Hinrunde doch vor allem die Rückkehr zur Defensivstärke vorgenommen – und nun klafften zwischen Mittelfeld und Abwehr Lücken, durch die ohne weiteres auch der Mannschaftsbus hindurchgepasst hätte.
Roman Weidenfeller mit Glanztat
Etwa beim 0:1, als Düsseldorfs Charlison Benschop plötzlich absurd viel Platz und Zeit im gegnerischen Strafraum hatte – und auch noch das Auge für den besser postierten Joel Pahjampalo, der ungehindert ins freie Tor einschob (41.).
„Wir haben eigentlich gut ins Spiel gefunden, hatten gute Balleroberungen“, sagte Kapitän Mats Hummels später. „Dann ist Düsseldorf ein bisschen stärker geworden, wir haben ein paar Räume mehr offengelassen, das 0:1 kassiert – nicht unbedingt folgerichtig, aber auch nicht völlig überraschend.“ Der Abwehrchef allerdings unterschlug, dass er nicht unschuldig war an der Entwicklung: Mit einem Fehlpass hatte er schon nach zwölf Minuten eine Großchance durch Benschop eingeleitet, nur eine Glanztat von Torhüter Roman Weidenfeller verhinderte die frühe Düsseldorfer Führung.
BVB nur 1:1 in Düsseldorf
Es war nur eine Szene – doch sie sorgte dafür, dass das Selbstvertrauen aus den Körpern der BVB-Spieler entwich. Und so war es Düsseldorf, das in Halbzeit eins die größeren Möglichkeiten hatte. Lediglich der sehr agile Neuzugang Kevin Kampl versprühte auf Dortmunder Seite Torgefahr.
Nur durch Foulelfmeter zum 1:1
Nach der Pause erarbeitete sich der BVB zwar ein Chancenplus – und doch war ein zweifelhafter Foulelfmeter an und durch Jakub Blaszczykowski nötig, um den Ausgleich zu erzielen (81.). Kein überzeugendes Ergebnis, spielerisch Luft nach oben – bis zum Saisonstart Samstag in Leverkusen wartet noch viel Arbeit auf BVB-Trainer Klopp. „Wir sind ja nicht Aladin mit der Wunderlampe, reiben zweimal dran und schießen dann alle 8:0 aus dem Stadion“, meinte der.
Ein 1:0 gegen den Tabellensechsten der zweiten Bundesliga hätte freilich schon gereicht.