London. Borussia Dortmund hat die erste Niederlage dieser Chmapions-League-Saison einstecken müssen. Am fünften Spieltag der Vorrunde verlor die Elf von Trainer Jürgen Klopp beim FC Arsenal mit 0:2. Sanogo und Sanchez trafen für die Londoner.
Der englische Nebel schwappte wie in Wellen über die Stadionkanten hinein und fiel vor das Flutlicht. Das sah ein wenig bedrohlich aus und das war es irgendwie auch für Borussia Dortmund. Der in der Bundesliga so kriselnde Klub war zum Champions-League-Spiel beim FC Arsenal nach London gereist, um einen Punkt zu holen. Einen Punkt, der den BVB als Gruppenerster ins Achtelfinale spült. Doch dieses Unternehmen misslang ziemlich gründlich: Arsenal gewann 2:0 – und die Borussia wirkte teilweise wie benebelt.
Einige Stunden vor dem Anpfiff hatten sich die Profis wie immer mit einer lockeren Trainingseinheit auf Temperatur gebracht. Ungewöhnlich war nur der Ort: Trainer Jürgen Klopp ließ seine Stars im öffentlichen Regent’s Park mitten in London antreten. Das wirkte hübsch volkstümlich und begeisterte alle Engländer, die davon hörten, doch bedauerlicherweise hatten die Profis die Attitüde einer bunten Freizeitkickgemeinschaft zu Beginn des Spiels noch nicht abgelegt. Arsenal spielte Tempo-Fußball und Schwarz-Gelb schaute zu.
Dortmunds Deckung lässt sich früh aushebeln
Nicht einmal zwei Minuten waren vergangen, als das erstmals zu besichtigen war. Ausgangspunkt: ein Londoner Einwurf, der bei Yaya Sanogo landete. Er hielt den Ball – Matthias Ginter im Rücken – an der Strafraumgrenze ein wenig hoch, passte ihn mit der Hacke zu Santi Cazorla, erhielt ihn schnell zurück und traf aus nächster Nähe durch die Beine von BVB-Torwart Roman Weidenfeller zur Führung. Der Verdacht einer Abseitsposition begleitete diesen Treffer, doch die Art, wie sich die Dortmunder Deckung in Überzahl hatte aushebeln lassen, verdiente durchaus Bestrafung.
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Arsenal kombinierte schnell, sicher, zielstrebig, der BVB lief hinterher. So wie in der 9. Minute, als erneut Sanogo frei Richtung Tor stürmte, Ginter sich aber in letzter Sekunde in den Schuss warf. Erst nach einer Viertelstunde ließen die schlimmsten Symptome der Lethargie zumindest ein wenig nach, da sich der Gast nun zumindest ein wenig nach vorn wagte. Ciro Immobile, als Stürmer neben Pierre-Emerick Aubameyang aufgeboten, rutschte an einer scharfen Hereingabe von Lukasz Piszczek vorbei (17. Minute). Die zweite und beste Gelegenheit vergab Henrikh Mkhitaryan, der frei vor Emiliano Sanchez am Torwart scheiterte (38.). Klopps Laune war beim Gang in die Kabine längst in den Minusbereich gesackt. Und der Beginn der zweiten Hälfte vermochte nicht viel daran zu ändern.
Bedenkliche Lücken im BVB-System
Denn Arsenal blieb die Mannschaft, die wollte, die konnte. Erst musste Weidenfeller einen 18-Meter-Schuss von Alexis Sanchez aus der Torecke fischen (51.), dann rappelte ein Versuch von Alex Oxlade-Chamberlain aus 20 Metern an die Latte (53.). Doch das Glück von Schwarz und Gelb war schon vier Minuten später aufgebraucht, als der Ball im Mittelfeld verloren wurde und sich – wie in den gesamten 90 Minuten - bedenkliche Lücken im Dortmunder System auftaten. Alexis Sanchez nutzte sie aus halblinker Position mit einem überlegten Schlenzer in die lange Ecke. 0:2 – und noch mehr 30 Minuten zu spielen.
Doch der Glaube daran, noch etwas ändern zu können an diesem Ergebnis, schien bei den Dortmundern nie wirklich vorhanden und wenn, dann verschwand das bisschen Hoffnung schnell im feinen Sprühregen. Und natürlich hinter dem Londoner Nebel.
Der eingewechselte Adrian Ramos vergab in der vierminütigen Nachspielzeit noch die Chance auf den Anschlusstreffer, der zumindest bewirkt hätte, dass der BVB den direkten Vergleich gegen die Engländer nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel gewonnen hätte. Doch selbst das misslang.