Nyon. Vor dem Hauptsitz der UEFA in Nyon haben nach Polizeiangaben erneut Albaner demonstriert. Sie protestierten gegen den Entscheid der UEFA, das wegen Ausschreitungen abgebrochene EM-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien mit 3:0 für die gastgebenden Serben zu werten.
Nach Angaben der Waadtländer Kantonspolizei nahmen etwa 1000 Personen an der friedlichen Demonstration teil, die etwa eine Stunde dauerte. Die Protestierer bezeichneten das UEFA-Urteil erneut als "skandalös". Sie kündigten an, vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen zu wollen, falls die UEFA ihren Beschluss nicht rückgängig mache. Vor einer Woche hatten bei einer ähnlichen Veranstaltung 400 Menschen demonstriert.
Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien am 14. Oktober in Belgrad war in der ersten Halbzeit beim Spielstand von 0:0 abgebrochen worden, nachdem es auf dem Platz zwischen Spielern, Zuschauern und Sicherheitskräften zu wüsten Tumulten gekommen war. Auslöser war eine per Fernsteuerung ins Stadion gelenkte Drohne, an der eine Flagge Groß-Albaniens befestigt war.
Serbien war der Sieg zugesprochen, die drei Punkte aber wieder abgezogen worden. Die Tore wurden in die Tabelle eingerechnet, so dass Albanien die Führung in der Gruppe I an die Dänen abgeben musste.