München. Weltmeister Manuel Neuer könnte als erster deutscher Torwart zu Europas Fußballer des Jahres gekürt werden.
Nach seiner gerade erst erfolgten Wahl zu Deutschlands Fußballer des Jahres zählt der 28 Jahre alte Champion von Brasilien zu den drei Nominierten für die Wahl am 28. August in Monaco, wie die UEFA bekanntgab. Die Konkurrenten des Bayern-Keepers sind sein niederländischer Teamkollege Arjen Robben und der portugiesische Weltfußballer Cristiano Ronaldo von Real Madrid.
Nationaltorhüter Neuer könnte die Nachfolge seines Vereinskollegen Franck Ribéry antreten. Der Franzose war im vergangenen Jahr ausgezeichnet worden. Mit "Stolz" erfüllte Neuer bereits die gerade erfolgte Wahl zu Deutschlands Fußballer des Jahres. "Gerade als Torwart ist es nicht so leicht", kommentierte Neuer das Votum der deutschen Sportjournalisten. Bei Wahlen gewännen häufiger die Offensivspieler - Robben und Ronaldo gehören zu dieser Spezies.
"Das ist schön, richtig schön. Es ist eine super Anerkennung, unter den besten Drei zu sein. Europas Fußballer des Jahres, das ist eine große Ehre", äußerte Kandidat Robben im Interview des Internetportals "Sport1". "Das ist eine tolle Nachricht - für die beiden, aber auch für den ganzen FC Bayern", kommentierte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge auf der Internetseite des deutschen Rekordmeisters die Nominierung der Münchner Meisterkicker Neuer und Robben.
Deutschlands bislang letzter Fußballer des Jahres in Europa war 1996 Matthias Sammer. Der heutige Sportvorstand des FC Bayern gewann die Wahl damals übrigens auch nach einem Titelgewinn mit der Nationalmannschaft, es war der EM-Triumph in England.
Zu einer ersten Vorauswahl mit zehn Spielern hatten auch die Münchner Weltmeister Philipp Lahm und Thomas Müller gehört. Bei der zweiten Umfrage unter den 54 beteiligten Journalisten belegte Müller Platz vier, Lahm wurde Fünfter. Als deutscher Torwart hatte Oliver Kahn 2002 den Sprung unter die besten Drei geschafft. Neuer war nach dem gewonnenen WM-Finale gegen Argentinien auch als bester Torwart des Turniers in Südamerika ausgezeichnet worden.
Der 1980 und 1981 selbst zweimal ausgezeichnete ehemalige Weltklassestürmer Rummenigge schloss an: "Wir können schon jetzt stolz sein - unabhängig vom Ausgang der Wahl." Beide Bayern-Akteure hätten die Auszeichnung aus seiner Sicht "mehr als verdient" für ihre herausragenden Leistungen im Verein und auch bei der Weltmeisterschaft in diesem Sommer in Brasilien.
Der Dreikampf zwischen Neuer, Robben und Ronaldo entscheidet sich im Rahmen der Auslosung der Champions-League-Vorrundengruppen in zwei Wochen im Fürstentum Monaco. Der Sieger wird während der Veranstaltung per Knopfdruck von 54 votierenden Journalisten aus den UEFA-Mitgliedsverbänden bestimmt. Ribéry gewann die Wahl 2013 gegen Ronaldo und den Argentinier Lionel Messi.
Nadine Keßler und Martina Müller vom Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg dürfen auf die Kür zu Europas Fußballerin des Jahres hoffen. Gemeinsam mit ihrer schwedischen Vereinskollegin Nilla Fischer gehören die beiden Deutschen zu den drei Nominierten für die Wahl bei den Frauen. Sie könnten DFB-Auswahltorhüterin Nadine Angerer nachfolgen, die im Vorjahr bei der Premiere ausgezeichnet worden war.