Die neu formierte U21-Nationalmannschaft will mit einem Sieg gegen Testspielgegner Israel Selbstvertrauen für kommende Aufgaben sammeln und weiter zusammenfinden.
Die neue Generation der deutschen U21-Nationalmannschaft will weiter zusammenwachsen und im Spiel gegen Israel am heutigen Dienstag (18.00 Uhr/live im DSF) in Frankfurt einen erneuten Schritt nach vorn machen. "Das Ziel ist klar. Bis zur Partie in der Qualifikation für die EM und Olympia im nächsten Jahr in Tschechien wollen wir jedes Spiel gewinnen", sagte Kapitän Mats Hummels und legt die Messlatte für die Erben des EM-Titels hoch.
Gegen Israel soll die Mannschaft des neuen Trainers Rainer Adrion an die gute Leistung vom 3:0 am vergangenen Freitag in Fürth gegen Slowenien anknüpfen. "Rundum zufrieden bin ich erst, wenn wir so auch gegen Israel spielen", sagte der 55-Jährige und fügte mit Blick auf die Tschechen hinzu: "Wir müssen unsere Rachegelüste noch etwas im Zaum halten und erst unsere Hausaufgaben fehlerfrei erledigen."
Teambuilding steht an erster Stelle
Für den neuen Coach der Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) geht es vor allem darum, dass die Mannschaft zusammenfindet - sowohl auf als auch neben dem Platz. Eine "teambildende" Maßnahme war deshalb der Besuch des Eishockeyspiels in der DEL am Sonntag zwischen den Frankfurt Lions und den Kölner Haien.
Gegen den "Aufbaugegner" Israel will man im kleineren Stadion des Zweitligisten FSV Frankfurt nicht ausrutschen, sondern vielmehr Mut für die kommenden Aufgaben in der EM-Qualifikation in Nordirland am 13. November und vier Tage später in San Marino tanken. Das möglicherweise entscheidende Spiel findet aber erst in knapp elf Monaten in Tschechien statt, nachdem das Hinspiel beim "Kaltstart" für Adrion Anfang September 1:2 verloren wurde.
Müller und Badstuber unter Beobachtung
Für einige Jung-Profis geht es vielleicht auch noch darum, sich für höhere Aufgaben im A-Team und die WM-Endrunde in Südafrika zu empfehlen. Im Blickpunkt stehen da vor allem Thomas Müller und Holger Badstuber vom deutschen Rekordmeister Bayern München. Für Adrion wäre das zwar ein weiterer Aderlass, aber auch Genugtuung: "Wir wollen doch schließlich das Sprungbrett sein."
Jerome Boateng ist nach Mesut Özil, Marko Marin, Andreas Beck, Manuel Neuer und Sami Khedira schon der sechste Europameister, der den Aufstieg geschafft hat. Weil Adrion auch noch fünf Absagen verkraften muss, stehen gegen Israel nur noch fünf Spieler im Kader, die im Juni den EM-Titel gewannen.
Gegen Israel will Adrion auch experimentieren und seine Leistungsträger mit Blick auf deren Belastungen in der Bundesliga etwas schonen: "Unabhängig vom Ergebnis kann es sein, dass Profis wie Müller und Badstuber nur eine Halbzeit spielen. Da muss man auch Rücksicht auf die jeweiligen Vereine nehmen, die am Wochenende schon wieder in der Bundesliga gefordert sind."