Berlin. Eines der Opfer des Unfalls im Trainingscamp der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Passeiertal erhebt keine Vorwürfe gegen Mercedes-Fahrer Pascal Wehrlein.

"Nein. So etwas wollte doch niemand", sagte der Mann aus Südtirol, der mit Verletzungen am Bein und am Rücken ins Krankenhaus von Meran gebracht worden war, im Interview mit dem "Express" und der "Hamburger Morgenpost". "Vielleicht hätten sie da nicht ganz so schnell sein müssen", sagte er mit Blick auf die Fahrer Nico Rosberg und Wehrlein. Der DTM-Pilot habe sich bereits bei ihm entschuldigt.

Er habe vergeblich versucht, einen 63 Jahre alten deutschen Urlauber zu retten. Der Mann habe nicht auf der Straße gestanden, aber dicht dran. "Er wollte ein Foto machen und wohl auch ein Autogramm haben", berichtete der Verletzte. "Ich habe erst laut geschrien. Dann bin ich hinterher. Ich wollte ihn zurückziehen, habe es nicht mehr geschafft. Aber wenn es zwei Augenblicke länger gedauert hätte, hätte er mich auch voll getroffen. Ich hätte tot sein können."

Bei einem PR-Termin mit Generalsponsor Mercedes-Benz hatte der Wagen von Wehrlein am Dienstag zwei Männer erfasst. Ein Urlauber aus Deutschland musste schwer verletzt ins Krankenhaus von Bozen geflogen werden. Ein Streckenposten aus Südtirol wurde ebenfalls verletzt.