Berlin. Angesichts eines möglichen Interessenkonflikts hat Bundestrainer Joachim Löw bei der Wahl zum Weltfußballer auf eine Stimmabgabe verzichtet. Hintergrund ist die Tatsache, dass gleich fünf deutsche Spieler zu den 23 Kandidaten gehörten.
"Einerseits ist es natürlich eine große Auszeichnung für den deutschen Fußball, wenn gleich fünf deutsche Spieler zur Wahl des Weltfußballers stehen. Da die FIFA aber die Wahl der Jury-Mitglieder öffentlich macht, bringt es den Bundestrainer in eine Art Zwickmühle", sagte DFB-Pressesprecher Jens Grittner dem Magazin "Sport Bild".
Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer, Thomas Müller und Mesut Özil wurden unter anderem neben den Stars Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Franck Ribéry zur Wahl gestellt. Joachim Löw müsse sich gegen eigene Spieler entscheiden. Das wolle er aber nicht, da er der Meinung sei, dass eine solche öffentliche Abstufung durch den eigenen Trainer niemandem gerecht werde. Grittner weiter: "Er sieht sich nicht in der Lage, objektiv und unparteiisch abzustimmen."
Bis Ende November können die Kapitäne und Cheftrainer der Nationalteams sowie von "France Football" ausgewählte internationale Medienvertreter noch über den nächsten Weltfußballer entscheiden. Der Preisträger wird am 13. Januar 2014 beim FIFA Ballon d'Or in Zürich gekürt. Aserbaidschans Nationaltrainer Berti Vogts soll sich laut "Sport Bild" für Ronaldo entschieden haben. Bei Lahm soll die Wahl auf Mitspieler Franck Ribéry, Ronaldo und Messi gefallen sein.