Leverkusen. Schwarzer Abend für Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen. In der Champions League unterlag die Elf von Trainer Sami Hyypiä Manchester United deutlich mit 0:5. Weil zeitgleich Donezk deutlich gegen San Sebastian siegte, steht Leverkusen vor dem Aus in der Vorrunde. Eine kleine Chance bleibt.

Was wurde vor dem Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Manchester United nicht alles geschrieben. Über einen englischen Meister, der auf der Suche nach der eigenen Form einen Rückschlag nach dem anderen hinnehmen muss. Verwundbar wie nie sei die Millionentruppe aus Manchester, die nach dem Abgang von Trainerlegende Sir Alex Ferguson unter dem neuen starken Mann David Moyes noch keine Balance gefunden habe.

Und trotzdem reichten den Gästen aus dem Norden Englands acht Minuten im ersten Durchgang, um alle Hoffnungen der Leverkusener zunichte zu machen. 20 Minuten brauchten die Red Devils, um in der BayArena ihre Balance für den Abend zu finden. Stefan Reinartz verlor im Mittelfeld den Ball an Shinji Kagawa, der einen schnellen Konter einleitete. Wayne Rooney flankte von links auf den zweiten Pfosten, wo Antonio Valencia keine Mühe mehr hatte, die Gäste in Führung zu bringen.

Bayer in beiden Spielhälften erschreckend schwach

Der Schock beim Team von Trainer Sami Hyypiä saß. Konnten die Leverkusener bis dahin noch mitspielen, waren sie nach dem Rückschlag von der Rolle. Und einen rabenschwarzen Abend hatte dabei Stefan Reinartz erwischt. Nur acht Minuten nach dem 0:1 stellte sich der defensive Mittelfeldspieler der Leverkusener gegen Kagawa erneut nicht sonderlich clever an. Ohne Not schenkte er dem flinken Japaner einen Freistoß an der Seitenaußlinie. Wayne Rooney bedankte sich artig, zog den fälligen Freistoß scharf vor das Tor, wo Emir Spahic Kopfballabwehr geradewegs zum 0:2 in den Maschen landete.

Da begannen die mitgereisten Fans aus Manchester schon in der Halbzeit mal mit den Siegesfeierlichkeiten und legten passend zur Musik aus den Stadionlautsprechern einen kleinen Siegestwist hin.

Auch nach dem Seitenwechsel bekam das Leverkusener Publikum nicht viel Erbauliches von seiner Mannschaft geboten. United agierte einfach abgezockter und kontrollierte das Spielgeschehen über viel Ballbesitz und sichere Passstafetten, ohne dabei bedingungslos offensiv zu werden. Warum auch?

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Den Hausherren viel dagegen nicht viel ein und es dauerte bis zur 60. Spielminute, ehe die Elf von Sami Hyypiä eine erste ernstzunehmende Chance auf den Anschluss hatte. Nach einer Ecke von Gonzalo Castro setze Reinartz einen Kopfball an den Pfosten.

Besser machten es die Gäste. Nach einer Ecke von Altmeister Ryan Giggs stieg Rooney am höchsten. Seinen Kopfball konnte Leno noch glänzend parieren, gegen den Nachschuss von Jonny Evans war er dann aber machtlos – 0:3 (66.).

Bayer rutscht in Gruppe A auf dritten Tabellenrang ab

Sami Hyypiä setzte in der Folge alles auf eine Karte. Pechvogel Reinartz räumte den Platz für Jens Hegeler und auch der glücklose Heung-Min Son ging für Eren Derdiyok vom Feld. Doch auch mit zwei echten Stürmern gelang den Hausherren nicht viel mehr als Stückwerk.

Manchester United brauchte nicht mehr als den Schongang, um den sicheren Sieg nach Hause zu schaukeln. Und Leverkusen machte es den Gästen auch noch einfach. Als Kagawa traumhaft auf Rooney durchsteckte und der über Bernd Leno hinweg das Leder zu Chris Smalling lupfte, war das 0:4 perfekt (77.). Es kam sogar noch bitterer. In der Schlussphase erhöhte Nani für die Gäste noch auf 5:0.

Ein bitterer Abend für die Leverkusener. Denn nicht nur, dass Manchester United der Hyypiä-Elf mehr als deutlich ihre Grenzen aufzeigte. Nach dem fünften Spieltag in der Gruppe A war auch noch Platz zwei in der Tabelle futsch. Weil Donezk 4:0 (1:0) gegen San Sebastian siegte, steht Leverkusen nur noch auf Rang drei und hat das Erreichen des Achtelfinales am letzten Spieltag der Vorrunde gegen die Spanier nicht einmal mehr in der eigenen Hand.