München. . Beim 4:1 der Münchener gegen Mainz trumpft der nach einem 0:1 zur Pause eingewechselte ehemalige Dortmunder groß auf. Interner Ärger beim Elfmeter: Robben will schießen, Müller soll schießen. Müller schießt, und Robben ist sauer.

Nichts dringt aus der Marketing-Abteilung des FC Bayern München. Die Strategen schweigen beharrlich. Aber Gerüchten zufolge wird beim Triple-Sieger die Einführung eines Halbzeit-Tickets heftig diskutiert. Die Rahmendaten stehen bereits. Wer nur die ersten 45 Minuten sehen will, bekommt einen Supersparpreis. Richtig teuer ist hingegen die zweite Hälfte. Denn Tore und ein unterhaltsames Spiel sind dann garantiert...

Die Geschäftsidee stammt von Trainer Pep Guardiola selbst. „Ich würde die Leute nicht zur ersten Halbzeit einladen“, sagte er nach dem 4:1-Sieg gegen den FSV Mainz 05. „Da haben wir hier in der eigenen Arena immer Probleme.“

In vier der fünf Bundesliga-Heimspiele in dieser Saison fielen die Münchener Tore erst nach der Pause. Gegen Mainz geriet der FC Bayern gar zum ersten Mal in Rückstand. Shawn Parker brachte den „VW Käfer, Baujahr 70, gegen ein Formel-1-Auto“, wie Trainer Thomas Tuchel das ungleiche Duell bezeichnete, in Führung. Der Rennwagen aus München bewegte sich zunächst ziemlich untertourig.

Das Tuning, das Guardiola in der Kabine an dem Bayern-Boliden vornahm, zeigte erneut Wirkung. Nach ein paar Umbauarbeiten passten nun mehrere Mosaiksteine zusammen, aber einer stach besonders heraus. Der lange verletzte Mario Götze kam herein und setzte zum ersten Mal bei seinem neuen Verein Akzente. Er war an den Toren von Arjen Robben, Thomas Müller und Mario Mandzukic beteiligt. Nur beim Elfmeter zum 4:1 mischte der ehemalige Dortmunder nicht mit. Robben schnappte sich den Ball und hätte gerne geschossen – doch Müller sollte schießen. „Ich wollte Thomas“, erklärte Guardiola. Wütend warf Robben den Ball Richtung Müller und stapfte davon. Ein Missklang in dieser erfolgreichen zweiten Hälfte.