München. Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, hat den Rekordtransfer des Walisers Gareth Bale zu Real Madrid verteidigt. Reals Präsident Florentino Pérez sei kein “Finanzhasardeur“, sagte Rummenigge im Interview mit einer Tageszeitung.
Karl-Heinz Rummenigge hat Real Madrids Präsidenten Florentino Perez im Zusammenhang mit dem 100-Millionen-Rekordtransfer von Gareth Bale in Schutz genommen. "Er ist kein Finanzhasardeur", betonte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München in einem Interview der Tageszeitung "tz" (Mittwoch). "Ich kenne Florentino Perez gut, er ist ein ausgesprochen seriöser Kaufmann - und auch ausgeschlafen", konstatierte Rummenigge.
Die Verpflichtung des Walisers Bale sei auch mit Blick auf das Financial Fairplay "nicht das Problem", sagte Rummenigge und rechnete vor: "Real Madrid hat fünf, sechs Spieler vorher für Wahnsinns-Geld verkauft, zuletzt erst Mesut Özil für 50 Millionen Euro." Da Bale mit seinem Sechsjahresvertrag den spanischen Top-Club pro Jahr "circa 17 Millionen Euro an Abschreibung" koste, sei der Transfer damit für die laufende Saison "mehr als überkompensiert".
Schuldenstruktur bei Real sei auf langfristige Tilgung ausgelegt
Der Finanzexperte Oliver Roth stellte am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin fest, dass der Rekordtransfer nicht auf Kosten der Allgemeinheit gehe. "Natürlich braucht die spanische Wirtschaft jetzt die Unterstützung und die Solidarität der Europäischen Union. Aber es ist nicht so, dass Real Madrid seine Spieler nicht selbst bezahlen kann."
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Die Schuldenstruktur bei Real sei auf langfristige Tilgung ausgelegt, meinte der ehemalige Fußball-Profi. "Bei Schulden muss man nicht nur den Schuldenstand sehen, sondern man muss auch das Guthaben sehen. Und da hat Real Madrid als einer der reichsten Vereine der Welt 275 Millionen Euro auf der hohen Kante und als Kriegskasse, um beispielsweise solche Transfers stemmen zu können." (dpa)