Zürich. FIFA-Präsident Joseph Blatter und DFB-Teammanager Oliver Bierhoff haben die 100 Millionen Euro Ablösesumme für Fußballprofi Gareth Bale von Real Madrid kritisiert.
«Ob ein Spieler wirklich so viel wert ist, bezweifele ich. Ich bezweifele es, aber ich kann das nicht stoppen», sagte der Schweizer Blatter im Hauptquartier des Fußball-Weltverbandes in Zürich.
Real Madrid hatte den walisischen Nationalspieler in der vergangenen Woche von Tottenham Hotspur verpflichtet und für ihn mehr bezahlt als jemals zuvor ein Club für einen Spieler. Spanien befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise, die Arbeitslosigkeit ist so hoch wie nie. Auch vor diesem Hintergrund war die Höhe der Summe von einigen Beobachtern kritisiert worden.
«Wenn Sie sagen, dass das Land ein armes Land ist oder verschuldet, man aber im Fußball immer Geld auftreiben kann, dann ist das der Markt, und wir können nicht in den Markt eingreifen», sagte Blatter dazu.
Auch Bierhoff hat sich fand warnende Worte. «Das sind Zahlen, die man nicht mehr begreifen kann. Wir müssen aufpassen, dass es im Fußball keine Preisspirale gibt, bei denen die kleinen Vereine kaputtgehen», sagte Bierhoff in München.
Durch Summen von 100 Millionen für Bale oder die 50 Millionen des FC Arsenal für Nationalspieler Mesut Özil gingen die Preise insgesamt in die Höhe, warnte Bierhoff. Der Profi-Fußball sei ein «freier Markt», aber es müsse darauf geachtet werden, nicht den Bezug zur Normalität zu verlieren, damit die Zahlen auch für die Fans noch greifbar seien. Als positiv bezeichnete er, dass das Geld im Fußball-Kreislauf bliebe. «Wenn ich Manager von Tottenham wäre, würde ich mich riesig freuen.»
Nationalspieler Sami Khedira äußerte sich zurückhaltender. «Mit Ablösesummen haben wir Spieler relativ wenig zu tun. Das können wir wenig steuern, da haben wir wenig Einfluss», sagte der Profi von Real Madrid. Er hoffe, dass die Vereine wüssten, wie sie damit umgehen müssen: «Ich weiß nicht, ob es gesund ist, ob es gut ist.»