Leverkusen. Bayer Leverkusen hat beim Landgericht München I eine einstweilige Verfügung gegen Viagogo erwirkt. Erst kürzlich hatte der FC Schalke 04 einen erst eine Woche laufenden Vertrag mit der Ticketbörse nach massiven Fanprotesten fristlos gekündigt. Nun erwägt auch der DFB Schritte gegen das Unternehmen.
Die Kontroverse um den umstrittenen Ticketanbieter Viagogo zieht sich inzwischen durch den gesamten deutschen Profifußball. Bundesligist Bayer Leverkusen hat am Dienstag beim Landgericht München I eine einstweilige Verfügung gegen die Ticketbörse erwirkt. Damit werde „gerichtlich untersagt, Tickets für Fußballspiele von Bayer 04 Leverkusen über die Online-Ticketbörse Viagogo anzubieten, bevor für diese Spiele bei Bayer 04 Leverkusen oder von Bayer 04 autorisierten Dritten Tageskarten zum Verkauf angeboten werden“.
Ferner dürfe das Unternehmen nicht den Eindruck erwecken, in einem Vertragsverhältnis mit dem Verein zu stehen. Nach Ansicht des Gerichts hatte Viagogo dies mit Werbeslogans („Offizieller Ticketbörse-Partner“) suggeriert.
„Wir haben uns im Sinne unserer Fans entschieden, den blühenden Schwarzmarkt für Fußballtickets auf Viagogo nicht länger zu dulden und hiergegen auch juristisch vorzugehen“, sagte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. „Wenn im Internet nun lange, bevor wir selbst Tickets verkaufen, bereits für fast die ganze Saison vermeintlich Tickets angeboten werden - und dies zu deutlich überteuerten Preisen - hat dies das Fass zum Überlaufen gebracht.“
Massive Fan-Proteste auf Schalke
Schalke 04 hatte kürzlich einen erst eine Woche laufenden Vertrag mit der Ticketbörse nach massiven Fanprotesten fristlos gekündigt. Zudem erwägt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) juristische Schritte gegen das Unternehmen. Es habe „schon Karten für das Länderspiel in Stuttgart gegen Chile im Jahr 2014 angeboten. Für diese Karten haben wir noch nicht mal Preise festgelegt. Diese Vorgehensweise halte ich für unseriös“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. (sid)