Osnabrück/Heidenheim/Leipzig. Der VfL Osnabrück erreichte als erster Verein die zweite Runde im DFB-Pokal. Der Drittligist besiegte den Zweitligisten Erzgebirge Aue überraschend deutlich mit 3:0. 1860 München und der FC Augsburg zogen am späten Freitagabend nach. 1860 musste in Heidenheim aber ins Elfmeterschießen.
Bundesligist FC Augsburg hat die erste faustdicke Überraschung des diesjährigen DFB-Pokals verhindert und ist weitestgehend souverän in die zweite Runde eingezogen. Gegen den hochambitionierten Drittligisten RB Leipzig gewann das Team von Trainer Markus Weinzierl 2:0 (1:0) und feierten eine Woche vor dem schweren Ligaauftakt gegen den Champions-League-Finalisten und Vizemeister Borussia Dortmund einen auch finanziell wichtigen Erfolg.
Callsen-Bracker sorgt nach fünf Minuten für Ruhe im Stadion
Dagegen riss die Leipziger Erfolgsserie. Der von einem österreichischen Getränkehersteller subventionierte Klub hatte mehr als ein Jahr kein Pflichtspiel mehr verloren. In die laufende Saison war das Team von Trainer Alexander Zorniger mit einem Sieg und einem Unentschieden gestartet. Jan-Ingwer Callsen-Bracker (5.) und Halil Altintop (69.) erzielten die Tore für den FCA.
Bereits im letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams in der zweiten Pokalrunde der Saison 2011/2012 hatten die Gäste gegen den damaligen Viertligisten mit 1:0 die Oberhand gehalten. Damals hatten die Leipziger sensationell mit einem 3:2 gegen den VfL Wolfsburg unter Felix Magath die zweite Runde erreicht.
Vor der Pokalbegegnung hatten die Gastgeber noch mit frechen Sprüchen auf sich aufmerksam gemacht und unter anderem erklärt, die Augsburger "wegbügeln" zu wollen. Nach fünf Minuten waren die Leipziger Fans unter den 30.307 Zuschauern aber erstmal geschockt. Jan-Ingwer Callsen-Bracker köpfte nach einer Ecke von Neuzugang Raphael Holzhauser kompromisslos ein. Die Stuttgarter Leihgabe hatte mit seiner Ecke einen perfekten Einstand im Augsburger Dress. Weinzierl vertraute zudem auf Halil Altintop, den zweiten Prominenten Neu-Augsburger.
Vor allem nach Standardsituationen hatten die Leipziger zunächst Probleme. Erst Mitte der ersten Halbzeit konnte das Zorniger-Team das Spiel ausgeglichen gestalten. Anschließend entwickelte sich aber eine Begegnung auf Augenhöhe. Von einem Zweiklassen-Unterschied war nicht viel zu sehen. So konnten sich die Gastgeber auch einge gute Chancen erspielen.
Nach der Pause verflachte das Spiel ein wenig. Die Gastgeber drängten auf den Ausgleich, Augsburg verwaltete - um dann die Entscheidung zu suchen. Erst wurde einem Treffer von Sascha Mölders wegen Abseits die Anerkennung verweigert, dann machte Altintop das 2:0. Nach einem Konter liefen gleich drei FCA-Spieler auf das RB-Tor zu. Und der Türke nutzte in seinem ersten Pflichtspiel für Augsburg die große Gelegenheit.
Beste Spieler bei den Leipzigern waren Daniel Frahn und Tobias Willers, bei Augsburg überzeugten die beiden Torschützen Callsen-Bracker und Altintop. (sid)
VfL Osnabrück - Erzgebirge Aue 3:0 - Drittligist schockt Aue
Fußball-Drittligist VfL Osnabrück hat zum Auftakt des DFB-Pokals 2013/14 für die erste kleine Überraschung gesorgt. Die Niedersachsen setzten sich gegen das klassenhöhere Erzgebirge Aue 3:0 (2:0) durch und dürfen sich auf zusätzliche Einnahmen im sechsstelligen Bereich freuen. Der Ungar Daniel Nagy (5., 67.) und Andreas Spann (21.) machten den Traumstart der Osnabrücker in die neue Saison perfekt. Unter ihrem neuen Trainer Maik Walpurgis hatte der VfL genauso wie Aue seine ersten beiden Punktspiele gewonnen.
Während die Gastgeber vor 8086 Zuschauern ihre gute Form erneut unter Beweis stellten, konnten die Sachsen in keiner Phase an ihre Leistungen aus den beiden Meisterschaftsspielen gegen Ingolstadt (2:1) und Sandhausen (1:0) anknüpfen. Das Team von Trainer Falko Götz wirkte bei tropischen Temperaturen unkonzentriert und war gedanklich wohl schon in der nächsten Runde.
Die Hausherren nutzten die Schwächen von Aue gnadenlos aus. Bereits nach fünf Minuten war Nagy nach einem tollen Pass von Timo Staffeldt zur Stelle und spielte anschließend Gästetorwart Sascha Kirschstein noch mustergültig aus. 16 Minuten später staubte Spann ab, nachdem Adriano Grimaldi zuvor den Pfosten getroffen hatte.
Auch in Hälfte zwei war Osnabrück aktiver und weitaus dynamischer als Aue, das teilweise lethargisch wirkte und keine Mittel gegen den Drittligisten fand, der noch einige gute Möglichkeiten ausließ, bevor Nagy mit einem Fernschuss für die endgültige Entscheidung sorgte.
Beste Akteure bei den Gastgebern waren die Torschützen Nagy und Spann, während bei Aue kein Spieler Normalform erreichte. (sid)
1. FC Heidenheim - 1860 München 1:1 n. V., 3:4 i. E. - Torwart-Oldie Kiraly rettet die Löwen
Fußball-Zweitligist 1860 München hat dank Gabor Kiraly mit Ach und Krach die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Beim Drittligisten 1. FC Heidenheim behielten die Löwen erst mit 4:3 im Elfmeterschießen glücklich die Oberhand. Nach der Verlängerung hatte es 1:1 (1:1, 0:0) gestanden. Löwen-Keeper Kiraly parierte die Elfer von Florian Niederlechner und Philip Heise.
Moritz Stoppelkamp hatte in der 50. Minute die Gäste vermeintlich schon in die nächste Runde geschossen, ehe Tim Göhlert in der ersten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit die Verlängerung erzwang.
Vor der Pause konnten die 8500 Zuschauer im Albstadion keinen Klassenunterschied ausmachen. Allerdings hatten die Gäste die besseren Chancen. Die beste Möglichkeit für das Team von Trainer Alexander Schmidt hatte Ex-Kapitän Benjamin Lauth, der zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff alleine auf das Tor der Schwaben zulief, aber am hervorragend reagierenden FCH-Ersatztorwart Rouven Sattelmaier scheiterte. Zuvor hatte Stoppelkamp mit zwei Distanzschüssen für Gefahr gesorgt.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte 1860 den Druck und konnte bereits nach fünf Minuten jubeln, als Stoppelkamp einen Konter wie aus dem Lehrbuch zur Löwen-Führung abschloss. Der 26-Jährige hatte am vergangenen Wochenende bereits beim 2:1 gegen den FSV Frankfurt den Siegtreffer erzielt. Niederlechner vergab in der 53. Minute noch eine gute Gelegenheit für den württembergischen Verbandspokalsieger, der in der Schlussphase trotz der tropischen Temperaturen noch einmal alle Kräfte bündelte und durch Göhlert belohnt wurde.
Auffälligste Heidenheimer waren Keeper Sattelmaier und Marc Schnatterer, bei den Gästen verdienten sich Stoppelkamp und Yannick Stark die besten Noten. (sid)