Gelsenkirchen/Bielefeld/Oberhausen. Am Wochenende erwartet die Fans drei Fußball-Leckerbissen in drei unterschiedlichen Ligen: Für die Polizei bedeuten die Spiele dagegen jede Menge Arbeit, denn die Duelle stecken voller Brisanz. Schalke trifft auf den BVB (Bundesliga), Arminia Bielefeld spielt gegen Preußen Münster (3. Liga) und RW Oberhausen empfängt den MSV Duisburg II (Regionalliga).

Die Polizei bereitet sich auf Großeinsätze am Samstag beim Revierderby des FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund, beim Westfalenschlager der 3. Liga zwischen Arminia Bielefeld und Preußen Münster sowie der Regionalliga-Partie zwischen Rot-Weiß Oberhausen und dem MSV Duisburg II vor.

In Dortmund hatte es im vergangenen Oktober in der Bundesliga-Hinrunde außerhalb des Stadions massive Ausschreitungen gegeben. 178 Festnahmen und fast ebenso viele Stadionverbote waren die Folge.

6000 BVB-Fans auf Schalke erwartet

Hintergrund der Krawalle war vor allem, dass Teile der Schalker Fans nicht mit der Polizei kooperiert hatten und fast unbeaufsichtigt auf Schleichwegen zum Stadion gelangt waren.

Es wird erwartet, dass die Polizei in Gelsenkirchen am Samstag mehr als 1000 Beamte einsetzt, um die rivalisierenden Fangruppen auseinander zu halten.

Bereits am Mittwochabend hatte es einen Zwischenfall am Dortmunder Flughafen gegeben, als 120 Anhänger beider Clubs aufeinanderprallten und für einen Großeinsatz sorgten.

Auf Schalke werden Samstag 6000 BVB-Fans erwartet, die Hälfte davon kommt mit dem Zug. Etwa 3000 Anhänger werden mit Bussen zu einem separaten Stadioneingang gefahren. "Wir erwarten ein friedliches Revierderby", sagte Polizeisprecher Guido Hesse. Gegen Störer soll hart durchgegriffen werden.

Bielefeld - Münster: Polizei erwartet 400 "Problemfans"

Fast zeitgleich richtet sich die Polizei in Bielefeld auf ein weiteres Problemspiel ein. Dort treffen die Arminia und die Preußen aus Münster (14 Uhr) im Westfalenderby der 3. Liga aufeinander.

Die Polizei will mit 800 Kräften im Einsatz sein, dazu kommen 200 von der Bundespolizei. Diese Beamten sind für die Bahn zuständig, Glas und Pyrotechnik sind in den Zügen verboten.

3000 Preußen-Fans werden auf der "Alm" erwartet. Die Polizei rechnet mit etwa 200 Problem-Fans auf jeder Seite. "Dazu kommt, dass sich zwei Preußen-Fangruppen auch nicht grün sind", erklärte Polizeisprecher Martin Schultz.

Videoüberwachung der Polizei verstärkt

Die Fangruppen werden schon am Bahnhof getrennt und auf verschiedenen Wegen zum Stadion geleitet. Dasselbe gilt für den Rückweg. Die Videoüberwachung der Polizei wird verstärkt.

Im Stadion sind ein Staatsanwalt und ein Richter. So könnten etwa Ingewahrsamnahmen schneller bestätigt werden, sagte Schultz. Im Polizeipräsidium sei eine große Gefangenensammelstelle eingerichtet. Verurteilungen im beschleunigten Verfahren werde es aber nicht geben.

RWO - MSV II: Erfahrungen aus der 2. Liga

In der Regionalliga West empfängt der ehemalige Zweitligist Rot-Weiß Oberhausen die zweite Mannschaft des MSV Duisburg. Die Vereine kennen sich gut, beide Städte grenzen direkt aneinander.

Ursprünglich sollte das Duell der Nachbarn (Hinspiel: 2:1 für den MSV II) bereits am Samstag (8. März) stattfinden, doch die Partie aus dem Viertligamittelfeld wurde auf Sonntag (14 Uhr, Stadion Niederrhein) verlegt. Aus Sicherheitsgründe, wie es heißt, da mit dem Aufeinandertreffen zwischen Schalke und Dortmund viele Kräfte der Polizei bereits gebündelt seien.

Nicht nachlassende Rivalität

Tatsächlich verbindet den MSV und RWO eine nicht nachlassende Rivalität, die sich nach dem Abschied der Oberhausener aus der Zweiten Liga gehalten hat. Zuletzt musste die Polizei beim Hinspiel beider Vereine im September eingreifen, nachdem es um eine MSV-Fahne im RWO-Block Aufregung gab.

Die Polizei Oberhausen hat der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) 60 Oberhausener "Problemfans" gemeldet, die Kollegen aus Duisburg schätzten die Zahl beim MSV auf 380 Personen.

Bei RWO kenne man die Ereignisse, rechne aber nicht zwangsläufig mit neuerlichem Ärger. Die Security im Stadion sei größer als sonst, was vor allem der höheren Besuchererwartung geschuldet sei. Die Polizei Oberhausen hat für ihre Reihen Fremdkräfte im "dafür üblichen Umfang" angefordert.

Die erste Mannschaft des MSV Duisburg spielt am Sonntag zeitgleich in Berlin, das Wetter soll eher ungemütlich werden. Dennoch rechnet RWO mit mehr als 2500 Zuschauern. (we mit dpa)