Bremen. . Der SC Freiburg zeigt beim 3:2 in Bremen, warum er die Gastgeber inzwischen überholt hat. Eine „aufregende Veranstaltung“ sei das gewesen, sagte Werders neuer Sport-Geschäftsführer Thomas Eichin. Dynamo Kiew zeigt starkes Interesse an Marko Arnautovic.

Er wirkte im Vorraum zum Mediensaal der Ostkurve irgendwie ein bisschen verloren, der dunkelhaarige Mann mit der feinen Tuchhose und den schwarzen Lackschuhen. Tino Polster, der langjährige Mediendirektor des SV Werder Bremen, gab dezente Anweisungen, vor welche Stellwand Thomas Eichin denn jetzt noch gehen müsse, und welche Reihenfolge dabei einzuhalten sei. Im durchorganisierten Unterhaltungsbetrieb der Fußball-Bundesliga gehorcht vieles strengen Regeln, die der Quereinsteiger bei seinem ersten offiziellen Arbeitseinsatz noch nicht alle kennen konnte.

Bis vor kurzem hat Eichin Stellung zu den Geschehnissen der Kölner Haie in der Deutschen Eishockey-Liga genommen, nun sollte der 46-Jährige ein Fußballspiel besprechen, dessen wildes Hin und Her zeitweise an Eishockey erinnerte. „Vorne Banane, hinten Banane“, beschrieb Bremens Doppeltorschütze Nils Petersen (39. und 65.) das vogelwilde Treiben. Schluss-endlich gewann der SC Freiburg im Weserstadion nach Toren von Max Kruse (36.), Daniel Caligiuri (54./Foulelfmeter) und Matthias Ginter (71.) mit 3:2, und das war wegen der größeren Reife und besseren Systemtreue auch mehr als verdient.

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„Freiburg hat das gut gemacht, wir nur phasenweise“, stellte Eichin fest. Eine „aufregende Veranstaltung“ sei das gewesen, sagte Werders neuer Sport-Geschäftsführer noch. Und auf den berechtigte Einwand, ob er an diesem nasskalten Nachmittag vielleicht schon die ganze Bandbreite einer typischen Werder-Begegnung erlebt habe, sagte Eichin: „Vermutlich ja!“ Beim smarten Nachfolger des abgewanderten Klaus Allofs dürfte die Erkenntnis reifen, dass sich die Hanseaten eigentlich offiziell von einem europäischen Startplatz verabschieden müssten. Intern wird gerade erörtert, ob der zu weiteren Sparmaßnahmen gezwungene Verein wirklich ein Acht-Millionen-Angebot für Marko Arnautovic ablehnen kann. Eichin dementierte eine Einigung mit Dynamo Kiew („das ist Bullshit“), sprach aber vom „starken Interesse“ aus der Ukraine, wo Profis noch bis 1. März unter Vertrag genommen werden dürfen.

Zeichen auf Abschied

Die Zeichen stehen auf Abschied. Und dann steht Werder im Grunde ohne Außenspieler da, weil Arnautovic-Kumpel Eljero Elia auch in Bremen ein hoffnungsloser Fall zu werden droht. Noch eine Baustelle.