Essen. Eintracht Frankfurt musste sich mit einem 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg begnügen und rangiert an vierter Stelle. Weiter tief im Abstiegskampf steckt 1899 Hoffenheim nach dem 0:1 bei Hannover 96. Die SpVgg Greuther Fürth blieb nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg auf dem letzten Rang.
Der VfB Stuttgart ist so schlecht wie seit über 25 Jahren nicht. Die Schwaben unterlagen am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga 1:4 (0:1) gegen Werder Bremen und kassierten damit die fünfte Niederlage in Folge. Eine derartige Pleitenserie hat der VfB zuletzt im Jahr 1987 (sieben Niederlagen in Folge) erlebt. Mehmet Ekici (34. und 74.), Aaron Hunt (60.) und Kevin de Bruyne (90.+2) trafen für die Bremer, die erstmals seit November 2011 wieder zwei Partien in Folge gewonnen haben. Ibrahima Traore (50.) war für den VfB erfolgreich.
Die 41 200 Zuschauer in der Stuttgarter Arena sahen bereits in der 2. Minute die erste gute Möglichkeit der Gastgeber. Nach guter Vorarbeit von Vedad Ibisevic vergab der Japaner Gotoku Sakai. Knapp zwei Minuten später wurde der VfB durch Traore erneut gefährlich. Die Bremer, bei denen Kapitän Clemens Fritz zunächst nur auf der Ersatzbank saß, fanden in der Anfangsphase in der Offensive nicht statt. Die Führung der Stuttgarter lag in der Luft.
Die Schwaben, die am Donnerstag im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League gegen den dreimaligen belgischen Meister KRC Genk antreten müssen, ließen ihren guten Auftakt aber ungenutzt. Insgesamt wurde die Partie mit zunehmender Spieldauer schwächer. Die Teams von Bruno Labbadia und Thomas Schaaf, die in ihrer aktiven Karriere gemeinsam für Werder aufgelaufen waren, konnten die frierenden Zuschauer kaum erwärmen.
Doppelpack von Mehmet Ekici für Bremen
Erst in der 24. Minute sorgten die Gäste wieder für einen Aufreger. Zunächst traf der Belgier Kevin de Bruyne per Direktabnahme den Pfosten, mit seinem zweiten Versuch scheiterte der Mittelfeldspieler am Stuttgarter Torwart Sven Ulreich. Diese Szene war der Auftakt einer Bremer Druckphase. Dabei vergaben der Niederländer Eljero Elia (30.) und der Österreicher Zlatko Junuzovic (32.) hochkarätige Möglichkeiten.
Ekici machte es kurz darauf besser und erzielte nach Vorarbeit de Bruynes die zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Bremer Führung. Für den früheren Nürnberger Ekici, der nach Monaten des Reservistendaseins zum dritten Mal in Folge von Beginn an auflief, war es erst das zweite Tor im Bremer Trikot.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Stuttgarter um Mittelfeldspieler Traore entschlossen aus der Kabine. Die Bemühungen der Gastgeber wurden schnell durch das zweite Saisontor des Afrikaners aus Guinea belohnt. Ein kapitaler Fehler des Dänen William Kvist machte die Arbeit der Stuttgarter, die in ihrem nächsten Punktspiel im Derby bei 1899 Hoffenheim auflaufen, aber wieder zunichte. Hunt bedankte sich mit seinem siebten Saisontor für den Ballverlust des Mittelfeldspielers. Im Anschluss standen die Bremer dicht vor dem dritten Treffer. Ekici traf dann auch mit einem sehenswerten Freistoß.
Beste Spieler aufseiten der Bremer waren Ekici und de Bruyne. Bei den Stuttgartern, die auf eine Rückkehr ihres schwer verletzten Nationalspielers Cacau (Kreuz- und Innenbandriss) im kommenden Monat hoffen dürfen, konnten Traore und Ulreich überzeugen. (sid)
Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg 0:0 - Frankfurt enttäuscht
Eintracht Frankfurt ist auf dem Weg Richtung internationales Geschäft wieder ein wenig ins Stolpern geraten. Gegen den 1. FC Nürnberg kam der Tabellenvierte der Fußball-Bundesliga am Samstag nicht über ein enttäuschendes 0:0 hinaus. Vor 45 400 Zuschauern musste sich die Eintracht sogar bei ihrem Torwart Kevin Trapp bedanken, dass sie dieses Spiel nicht auch noch verlor. Der 22-Jährige machte gleich drei Nürnberger Großchancen zunichte.
Zwei gute Nachrichten gab es aus Frankfurter Sicht aber dennoch an diesem Tag. Zum einen blieb es zumindest vor und während dieses "Risikospiels" zweier Vereine mit stark rivalisierenden Fangruppen ruhig im Stadion. Und zum anderen konnte Eintracht-Verteidiger Carlos Zambrano trotz einer erst wenige Stunden vor Anpfiff beendeten Länderspiel-Odyssee doch noch von Beginn an mitspielen.
Zambrano landete erst am Samstagmorgen - und spielte von Beginn an
Der 23-Jährige landete erst am Samstagmorgen nach einem Nachtflug aus Südamerika wieder in Frankfurt und wurde direkt vom Flughafen zur Mannschaft gebracht. Zambrano war nach einem Länderspiel mit Peru zusammen mit seinen Teamkollegen Claudio Pizarro (Bayern München) und Jefferson Farfan (Schalke 04) in Venezuela festgehalten worden, weil die drei Fußballer nach Meinung der Sicherheitsbeamten zu spät für ihren Weiterflug in Caracas angekommen waren.
Gegen Nürnberg führte sich Zambrano gleich mit einem harten Einsteigen gegen Hanno Balitsch ein, doch genau dieser Einsatz und diese Aggressivität ging seiner Mannschaft in der Folgezeit ab. Im Gegensatz zur großen Mehrzahl ihrer Heimspiele in dieser Saison spielte die Eintracht ohne Tempo und Ideen, die bessere von nur zwei Chancen in der ersten Halbzeit vergab Torjäger Alexander Meier bezeichnenderweise mit einem Freistoß aus 17 Metern.
Deutlich gefährlicher ging es vor dem eigenen Tor zu. Da musste U21-Nationaltorwart Trapp binnen zwölf Minuten gleich dreimal gegen Mike Frantz (22.) und Tomas Pekhart (25./34.) retten. Vor allem Frantz und beim ersten Mal auch Pekhart waren jeweils völlig frei vor dem Frankfurter Torwart aufgetaucht.
Die Nürnberger spielten genauso, wie es Eintracht-Trainer Armin Veh vorhergesagt und befürchtet hatte: Sie verengten sehr geschickt die Räume auf dem Spielfeld und trauten sich nach einer harmlosen Anfangsphase auch immer häufiger nach vorn.
In der zweiten Halbzeit stellten sich die Frankfurter darauf ein wenig besser ein, sie erzeugten nun mehr Druck als noch vor der Pause. Dass dabei nur zwei Torchancen für Takashi Inui (52.) und Meier (76.) heraussprangen, lag an der Nürnberger Defensive und an den vielen Ungenauigkeiten im Frankfurter Spiel. Immer wieder machten sich die Gastgeber durch einen schlampigen finalen Pass einige brauchbare Ansätze selbst wieder kaputt.
Der starke Trapp zeigte am Ende sogar noch eine kleine Schwäche, als er einen Schuss von Muhammed Ildiz abprallen ließ (87.). Beim Nachschuss von Sebastian Polter war er aber wieder zur Stelle. (dpa)
Hannover 96 - 1899 Hoffenheim 1:0 - Hannover beendet Hoffenheimer Aufholjagd
Die kurze Aufholjagd der TSG 1899 Hoffenheim im Abstiegskampf ist schon wieder vorbei. Eine Woche nach dem Sieg gegen Freiburg verlor das Team von Trainer Marco Kurz das Auswärtsspiel bei Hannover 96 mit 0:1 (0:1). Ein Patzer des neuen Torwarts Heurelho Gomes leitete am Samstag die 13. Saison-Niederlage der Kraichgauer ein. Damit bleibt die Situation für den Tabellen-16. der Fußball-Bundesliga weiterhin äußerst prekär.
Vor 35 200 Zuschauer erzielte Hannovers Top-Stürmer Mame Diouf bereits in der achten Minute das Tor des Tages. Trotz des Sieges konnten die heimstarken Niedersachsen nicht voll überzeugen. Torhüter Ron-Robert Zieler hielt mit mehreren Paraden den knappen Vorsprung fest. Damit feierte die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka eine gelungene Generalprobe für das Europa-League-Spiel beim russischen Club Anschi Machatschkala am kommenden Donnerstag in Moskau.
Mame Diouf erzielte das Tor des Tages
Bei den Hoffenheimern fehlte wie angekündigt Tim Wiese. Der zur Nummer drei degradierte ehemalige Nationaltorwart wurde erneut von Gomes zwischen den Pfosten vertreten. Die brasilianische Neuverpflichtung hatte bereits bei der ersten 96-Chance das Nachsehen. Allerdings traf ihm nicht die alleinige Schuld. Hannovers Top-Scorer Huszti konnte völlig ungehindert flanken, Gomes griff ins Leere, und Torjäger Diouf bugsierte den Ball über die Linie.
Das neunte Saisontor des Senegalesen schockte die Hoffenheimer nur kurz. Die Gäste übernahmen bei Schneetreiben das Kommando und hatten mehr Spielanteile. Allerdings fehlte den gefälligen Kombinationen im Mittelfeld der zwingende Abschluss.
Takashi Usami (15.) und Kevin Volland (23.) stellten mit ihren Schüssen den starken 96-Keeper Zieler vor keine allzu großen Probleme. Etwas gefährlicher waren die Versuche des offensivstarken Tobias Weis (35. und 40.), die aber ebenfalls vom Nationaltorhüter pariert wurden.
Hannover 96 zog sich nach der frühen Führung zurück und verlegte sich auf Entlastungsangriffe. Mehr als ein gefährlicher Fernschuss von Sofian Chahed (32.) sprang bis zur Pause aber nicht heraus. Die nicht immer sattelfeste Abwehr, in der erstmals nach seiner Blinddarm-Operation Christian Schulz als Innenverteidiger auflief, verteidigte die Führung mit Glück und Geschick.
In der zweiten Halbzeit waren die 96-Konter gefährlicher. Hoffenheims Keepers Gomes musste zweimal in höchster Not gegen Jan Schlaudraff (62.) und Diouf (67.) retten und bewies dabei sein Können. Den Fehler aus der Anfangsphase konnten seine Vorderleute trotz großen Bemühens aber nicht ausbügeln. (dpa)
Greuther Fürth - VfL Wolfsburg 0:1 - Wieder keine Heimpunkte für Fürth
Der VfL Wolfsburg hat Greuther Fürth den nächsten schweren Hieb im Bundesliga-Abstiegskampf versetzt. Ohne viel Glanz gewannen die Niedersachsen beim abgeschlagenen Schlusslicht der deutschen Fußball-Beletage am Samstag mit 1:0 (1:0) und machten selbst einen Schritt Richtung Tabellenmittelfeld. Im elften Heimspiel der Saison war es für die Franken schon die achte Niederlage.
Engagiert und leidenschaftlich stemmten sich die Fürther der Wolfsburger Millionentruppe entgegen - wie schon so oft ließen sie in den entscheidenden Momenten aber Cleverness und Abgeklärtheit völlig vermissen. Dem auswärtsstarken VfL reichten so eine abgezockte Vorstellung und ein Tor des Niederländers Bas Dost (23. Minute), um mit drei zusätzlichen Punkten den langen Heimweg antreten zu können.
Schon unter der Woche hatte sich Wolfsburg im Test gegen den ambitionierten Viertligaclub KSV Hessen Kassel munter für die Partie beim Aufsteiger eingeschossen. Den Südwest-Regionalligisten fertigte das Team von Trainer Dieter Hecking während der Länderspielpause im Vorbeigehen mit 7:0 ab - und auch in Fürth beschwor die namhafte Wölfe-Offensive um den Brasilianer Diego rasch Gefahr herauf.
Bas Dost trifft für Wolfsburg
Der 27-Jährige war vor allem im ersten Abschnitt omnipräsent, links wie rechts zu finden und immer elegant am Ball. Allerdings verzettelte sich Diego zu oft in den Zweikämpfen, zu selten kamen seine filigranen Pässe auch bei den Teamkollegen an. Als es einmal in vorbildlicher Manier klappte, durften sich die Gäste prompt über die Führung freuen: Diegos Steilpass nahm der Portugiese Vieirinha auf und spielte weiter zu Dost, der aus kurzer Distanz einschoss.
Pech hatte Diego mit einem Freistoß auf die Oberkante der Latte (11.) und unmittelbar vor der Pause, als er an Fürths Keeper Wolfgang Hesl scheiterte (43.). Die fränkischen Offensivbemühungen waren zwar mit einem enormen Aufwand und lautstarker Unterstützung der 15 045 Anhänger auf den Tribünen verbunden - aber völlig erfolglos. Früh vergab die kampfstarke Defensiv-Neuerwerbung Jozsef Varga (6.) eine Top-Möglichkeit, im Anschluss konnten auch Lasse Sobiech (25.), Gerald Asamoah (31.), Felix Klaus (35.) und Nikola Djurdjic (40.) keinerlei vorzeigbaren Torjäger-Qualitäten nachweisen.
Immerhin an großem Einsatz ließen es die Fürther Kicker nicht vermissen - ganz besonders galt das für die serbische Sturmhoffnung Djurdjic, der die Spielvereinigung in der Vorwoche beim 2:1 auf Schalke noch zum überraschenden zweiten Saisonsieg geschossen hatte. In seinen Duellen mit Wolfsburgs Torwart Diego Benaglio aber verzweifelte der 26-Jährige zusehends, kurz nach der Pause verpasste er bei seinen beiden besten Chancen erneut den möglichen Ausgleich. Auch deshalb wurde es nichts mit dem ersehnten ersten Heimerfolg. (dpa)