Moskau. Schachtjor Donezk, Achtelfinal-Gegner von Borussia Dortmund in der Champions League, muss künftig auf die Dienste seines Ausnahmekönners Willian verzichten. Der Brasilianer unterschreibt Medienberichten zufolge beim russischen Erstligisten Anschi Machatschkala einen Vierjahresvertag und soll rund 35 Millionen Euro kosten.
Transfer-Hammer in Russland: Willian wechselt laut Medienberichten für 35 Millionen Euro vom ukrainischen Meister Schachtjor Donezk zum russischen Erstligisten Anschi Machatschkala. Damit verliert Schachtjor kurz vor dem Champions-League-Duell mit Borussia Dortmund (13.2./5.3.) seinen wichtigsten Spieler an den Europa-League-Gegner von Hannover 96. Der Brasilianer sei bereits aus dem Trainingslager in Spanien abgereist und werde zum Medizincheck in Russland erwartet, schrieb die Moskauer Zeitung "Sport Express" am Freitag.
"Ich kann die Entscheidung nicht ändern"
"Ich kann die Entscheidung nicht ändern", sagte Schachtjor-Trainer Mircea Lucescu dem Blatt. "Ich habe versucht, mit dem Spieler zu reden, habe seinen Beschluss übereilt und unausgewogen genannt." Aber der Einfluss der Berater sei zu stark gewesen, klagte Lucescu. Beim neureichen Anschi aus dem Konfliktgebiet Nordkaukasus soll Willian einen Vierjahresvertrag erhalten. Dem Vernehmen nach ist Willian nach Lucas, der für 40 Millionen Euro von FC Sao Paulo zu Scheich-Klub Paris Saint-Germain gewechselt war, der teuerste Spieler in diesem Winter.
Willian machte zuletzt in der Vorrunde der Königsklasse mit seinen starken Auftritten gegen Juventus Turin und Champions-League-Sieger Chelsea London auf sich aufmerksam.
2007 war Willian Borges da Silva, wie der 24,-Jährige mit vollem Namen heißt, von Corinthians São Paulo zu Schachtjor gewechselt. Mit dem Ost-Club der Ex-Sowjetrepublik gewann er mehrmals die Meisterschaft sowie 2009 den UEFA-Pokal gegen Werder Bremen. Für Brasilien bestritt Willian bislang zwei Länderspiele. (nik/dpa)
Mario Balotelli
Der italienische "Bad Boy" wechselte für 20 Millionen Euro von Manchester City zum AC Mailand. Vertrag: bis 2017. Dass der 22-Jährige sein Geld wert sein kann, davon können Jogi Löw und Co. ein Lied singen. Es sei denn, er ist gerade als "Mad Mario" unterwegs. So taufte ihn der englische Boulevard wegen seiner Vorliebe für Prahlerei, Zigaretten und Prostituierte. Aber damit kennt sich sein neuer Vereinsboss ja aus. Der heißt Silvio Berlusconi.
David Beckham
Auch wenn "Becks" gerade noch mit Los Angeles Galaxy US-Meister wurde - Das beste Fußballeralter hat er mit 37 Jahren schon überschritten. Trotzdem war die Mode-Pop-Tattoo-Alles-Ikone noch für einen Klub wie Paris St- Germain interessant. Denn in Paris geht es wohl eher darum, einige Trikots mit seinem Namen zu verkaufen und den Klub in Asien und Arabien bekannter zu machen. Dafür reicht ja auch die Vertragsdauer von fünf Monaten. Dass das alles verhältnismäßig teuer wird - egal. In Paris zahlt ja der Scheich.
Wesley Sneijder
Der niederländische Nationalspieler heuerte bei Galatasaray Istanbul an und gehört damit zu Schalkes Achtelfinalgegnern in der Champions League. Der türkische Meister musste dafür rund 7,5 Millionen Euro an Inter Mailand überweisen. Warum sich Sneijder trotz vieler Offerten aus den europäischen Spitzenligen für "Gala" entschied? "Galatasaray ist ein Top-Klub", lobte der 28-Jährige. Das Jahresgehalt von etwa fünf Millionen Euro hat da bestimmt keine Rolle gespielt . . .
Nicolas Anelka
Noch so ein "enfant terrible". Der 33 Jahre alte, exzentrische Franzose, der erst im Sommer mit einem Wochenlohn von knapp einer Viertelmillion Euro nach Shanghai gelockt worden war, spielt nun für Juventus Turin. "La Vecchia Senora" ist bereits der achte europäische Spitzenverein in der Vita von Anelka. Warum er so viel rumkommt? Keiner hält es lange mit ihm aus. Sein Mundwerk gilt als genauso groß wie sein Talent.
Didier Drogba
Auch dem bulligen Angreifer von der Elfenbeinküste schien es in Shanghai nicht mehr zu gefallen. Der 33-Jährige, der den Bayern mit dem FC Chelsea im Sommer das "Finale dahoam" versaute, wurde wie schon Wesley Sneijder bei Galatasaray als Neuzugang präsentiert. Das 18-monatige Engagement am Bosporus soll der Ivorer mit zehn Millionen Euro versüßt bekommen. Einziger Haken: Shanghai Shenhua pocht darauf, dass Drogba noch einen gültigen Vertrag besitze.
Nuri Sahin
Die Rückkehr "des verlorenen Sohnes" von Real Madrid zu Borussia Dortmund wurde bei den BVB-Fans erst skeptisch gesehen. Schließlich ist der 24 Jahre alte Türke der fünfte "Sechser" im BVB-Kader - und seit der Meisterschaft 2011 beinahe ohne Matchpraxis . Spätestens nach der Präsentation des gebürtigen Lüdenscheiders waren aber alle glücklich. Er habe auf Geld verzichtet, nur um wieder "zu Hause" zu spielen, so der Tenor. Vorerst ist Sahin bis zum bis zum 30. Juni 2014 an Dortmund ausgeliehen.
Loïc Remy
Der französische Nationalspieler wechselte für 9,6 Millionen Euro von Olympique Marseille zum englischen Premier-League-Klub Queens Park Rangers - eine Enttäuschung für zahlreiche Mitbewerber, zu denen auch Borussia Dortmund gehört haben soll. Der BVB weiß nämlich nur allzu gut um die Qualitäten des 26-Jährigen: In der vergangenen Champions-League-Saison war Remy an vier von sechs Olympique-Toren gegen den BVB beteiligt.
Demba Ba
Ein alter Bekannter wechselte innerhalb der englischen Premier League. Von Newcastle United zog es den Ex-Hoffenheimer zum amtierenden Champions-League-Sieger FC Chelsea. Für knapp 8,5 Millionen Euro. Er soll dort den formschwachen Fernando Torres unter Druck setzen. Gesagt, getan: Einen Tag nach seiner Verpflichtung traf der 27-jährige Senegalese im FA-Cup gleich doppelt.
Lúcio
Der Ex-Münchener verbringt den Herbst seiner Karriere im Warmen. Nach nur einem halben Jahr bei Juventus Turin, wo er nach einer Knöchelverletzung nur vier Spiele absolvierte, unterschrieb der 34 Jahre alte Brasilianer einen Zweijahresvertrag beim FC Sao Paulo.
Raffael
Auch ihn zieht es in wärmere Gefilde - auch wenn Gelsenkirchen nicht Brasilien ist. Der 27-jährige Brasilianer wurde von Dynamo Kiew an den FC Schalke 04 ausgeliehen - bis Juni 2013; mit Kaufoption.
Johan Djourou
Ein Schweizer Nationalspieler ivorischer Abstammung mit Ausbildung in England kommt nach Hannover. Die 96er liehen den 25-jährigen Verteidiger vom FC Arsenal aus, wo er seit der A-Jugend kickte, zuletzt unter Arsene Wenger aber nicht über eine Reservistenrolle hinaus kam. Hannover sicherte sich auch eine Kaufoption.
Alexandre Pato
So richtig kam er über den Status des ewigen Talents beim AC Mailand nie hinaus. Zuletzt spielte der 23-Jährige, der schon mit 17 bei Milans Profis debütierte, bei den "Rossoneri" nur selten von Beginn an. Konsequenz: Eine Rückkehr nach Brasilien zum FC Sao Paulo. 15 Millionen Euro durfte der Berlusconi-Klub dafür vom Zuckerhut in Empfang nehmen.
Lewis Holtby
Auch für den Blondschopf ist sein Wechsel von Schalke zu Tottenham Hotspur eine Art Heimkehr. Sein Vater ist Engländer, er besitzt die britische Staatsbürgerschaft. Zwei Millionen Euro bezahlte der Premier-League-Klub. Spurs-Coach André Villas-Boas nannte Holtby deswegen "das Schnäppchen des Jahrhunderts".
Djibril Cissé
Ach ja, da war doch was. Der Stürmer mit den bunten Frisuren galt einmal als eines der hoffnungsvollsten Talente des französischen Fußballs. Nach seinen Stationen in Liverpool (bis 2006) und Marseille (bis 2009) wurde es allerdings ruhig um ihn. Jetzt wechselte er nach Katar, also dorthin, wo man als ambitionierter Kicker erst im Spätherbst der Karriere hingeht. Cissé ist aber erst 31.
Michel Bastos
Nach Raffael der zweite brasilianische Winter-Zugang des S04. Bis 2014 mit Kaufoption liehen sich die Königsblauen den 29-Jährigen. Er soll den Ausfall von Ibrahim Afellay vergessen machen. Die Schnelligkeit dafür besitzt er auf jeden Fall. Sonst wäre er wohl auch kaum zehnfacher Nationalspieler Brasiliens.
Pep Guardiola
Seine Verpflichtung war zwar nicht an das aktuelle Transferfenster gebunden, ist aber nicht minder spektakulär. Die lebende Barca-Legende wird neuer Bayern-Coach und bekommt beim Rekordmeister bis ins Jahr 2016 gültige Arbeitspapiere. Wenn er in München nur halb so viele Titel holt wie mit Barcelona, wird man Uli Hoeneß wohl lange nicht mehr mit rotem Kopf sehen.