Nürnberg/Hannover. Hannover 96 und der 1. FC Nürnberg schafften in der Bundesliga einen Befreiungsschlag. Torjäger Mame Diouf und Lars Stindl besiegelten einen 2:0 (1:0)-Erfolg der Niedersachsen gegen den FC Augsburg. Nürnberg gewann dank Timo Gebhart gegen den VfL Wolfsburg nach einer engagierten Leistung ein 1:0-Sieg.

Hannover 96 hat seine sportliche Talfahrt gestoppt. Torjäger Mame Diouf (26.) und Lars Stindl (85.) besiegelte einen verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg der Niedersachsen gegen den FC Augsburg. Für Diouf war es das 15. Tor Dioufs im 24. Pflichtspiel für die Norddeutschen, die in der Liga aus den vorherigen vier Begegnungen nur einen Punkt geholt hatten.

Diouf verwertete bei seinem Torerfolg in Klassemanier eine präzise Hereingabe von Stindl. Der Mittelfeldspieler profitierte bei seiner Vorarbeit allerdings von einem Stellungsfehler des Augsburgers Marcel de Jong, ehe sich Diouf in der Schlussphase beim entscheidenden 2:0 mit der Vorlage für Stindl revanchierte. Augsburg wartet nach damit weiterhin auf den ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison.

Augsburg beschränkte sich auf die Defensive

Die Gäste beschränkten sich vor 41.200 Zuschauern in der WM-Arena am Maschsee erwartungsgemäß weitgehend auf die Defensive und machten damit den Norddeutschen das Leben besonders in der Anfangsphase schwer. Die Gastgeber trugen ihre Aktionen zu Beginn zu durchsichtig vor und stellten die Hintermannschaft der Augsburger damit in dieser Phase nur selten vor nennenswerte Probleme.

Die erste Tormöglichkeit vergab nach exakt einer Viertelstunde Diouf. Ein Kopfball des Senegalesen aus sechs Metern Entfernung strich nur knapp über das FCA-Gehäuse. Im weiteren Spielverlauf bekamen die Platzherren die Partie immer mehr in den Griff und belohnten sich letztlich mit dem Führungstreffer selbst.

Danach gingen die Gäste in der Offensive mehr Risiko und hätten in der 39. Minute durch Knowledge Musona, dessen Schuss in letzter Sekunde abgeblockt wurde, durchaus zum Ausgleich kommen können.

Nach dem Seitenwechsel rüsteten die Schwaben in der Offensive nach. Für Jan Moravek kam Aristide Bancé auf den Platz. An Hannovers Überlegenheit änderte das jedoch lange wenig.

Rausch und Diouf überzeugen bei Hannover

Didier Ya Konan hätte in der 55. Minute das 2:0 erzielen können, seinen Distanzschuss wehrte Augsburgs Torhüter Simon Jentzsch allerdings ab. Sieben Minuten später war sein Kollege Ron-Robert Zieler bei einem Schuss von Musona erstmals gefordert. Erst nach mehr als einer Stunde konnte Augsburg vorsichtige Akzente bei der Vorwärtsbewegung setzen. Stindls Treffer ließ die Hoffnungen der Gäst allerdings auf den Nullpunkt sinken.

Neben Torschütze Diouf verdiente sich im Team von Coach Mirko Slomka, das am Donnerstag in der Europa League gegen Helsingborgs IF ein weiteres Heimspiel bestreiten muss, der dynamische Konstantin Rausch eine gute Note. Aus der Mannschaft von Augsburgs Trainer Markus Weinzierl ragten Daniel Baier und Musona heraus. (sid)

Nürnberg - Wolfsburg 1:0 - Gebhart erlöst den Club 

Dem 1. FC Nürnberg ist dank Timo Gebhart der Befreiungsschlag in der Fußball-Bundesliga gelungen. Der Club gewann gegen den VfL Wolfsburg nach einer engagierten Leistung verdient mit 1:0 (0:0) und hat nach sechs sieglosen Spielen mit nur einem Punkt den ersten Dreier gelandet. Es war auch der erste Heimerfolg für das Team von Dieter Hecking seit knapp sieben Monaten.

Dagegen war es für die wenig überzeugenden Wolfsburger nach zuletzt zwei Pflichtspielsiegen unter Interimscoach Lorenz-Günther Köstner der erste Rückschlag. Beide Teams stecken nach wie vor im Tabellenkeller fest. Das vielumjubelte Tor des Tages erzielte Gebhart in der 76. Minute per Kopf nach Flanke von Timothy Chandler.

Der Club, der seinen letzten Heimerfolg am 11. April gefeiert hatte (4:1 gegen Schalke 04), war vor 37.586 Zuschauern von Beginn an bemüht, seine Negativserie zu beenden. Dem FCN waren dabei die jüngsten Rückschläge kaum anzumerken. Er präsentierte sich gegen die diesmal schwachen und harmlosen Wolfsburger über weite Strecken äußerst einsatzbereit, lauffreudig und forsch.

Zwar hatte der VfL durch Bas Dost bereits nach 28 Sekunden die erste Halbchance, doch in der Folge übernahm der FCN die Initiative. Den ersten Warnschuss gab Tomas Pekhart in der 6. Minute ab. Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio war jedoch zur Stelle. Sechs Minuten später verhinderte der Schweizer erneut gegen Pekhart, der Simon Kjaer ins Leere laufen ließ und freie Schussbahn hatte, einen möglichen Rückstand.

Erst nach etwa 20 Minuten konnten die Gäste die Partie etwas offener gestalten. Allerdings wurden die Wolfsburger beim Aufbau meist wirkungsvoll gestört. Auch Spielmacher Diego hatte trotz eines großen Pensums gegen den kampfstarken Timmy Simons einen schweren Stand.

Den harmlosen Niedersachsen fehlten so die entscheidenden Ideen und die spielerischen Mittel, um die sichere Nürnberger Abwehr in Bedrängnis zu bringen. Torwart Patrick Rakovsky, der den verletzten Stammkeeper Raphael Schäfer vertrat, musste nicht einmal entscheidend eingreifen.

Allerdings tat sich auch der Club in der Schlussphase der ersten Halbzeit schwer, Druck aufzubauen. Weitere Möglichkeiten blieben deshalb Mangelware.

Nach dem Wechsel agierte der Gastgeber wieder zielstrebiger und hatte in der 50. Minute die erste Chance der zweiten Hälfte: Nach Freistoß von Hiroshi Kiyotake konnte Simons in Bedrängnis den Kopfball jedoch nicht richtig platzieren. Nur kurz darauf war es Hanno Balitsch, der nach Kiyotake-Freistoß nur knapp das Ziel verfehlte. Anschließend rettete Naldo in höchster Not vor dem einschussbereiten Kiyotake.

Es entwickelte sich ein äußerst einseitiges Spiel, im dem Nürnberg mit Vehemenz auf den Siegtreffer drängte und durch den Treffer von Gebhart auch belohnt wurde. Der VfL enttäuschte dagegen und war offensiv kaum vorhanden. Ein Schuss von Diego (70.), den Rakovsky parierte, war die einzige Ausbeute der Gäste.

Beim Club konnten Simons und Gebhart überzeugen. Wolfsburg hatte in Benaglio seinen besten Akteur. (sid)