Rom. Zum 125. Mal trägt Miroslav Klose am Freitag im WM-Qualifikationsspiel gegen Irland in Dublin das DFB-Trikot. Vor seinem Jubiläumsspiel traf der Torjäger für Lazio Rom doppelt. Fußball-Italien feiert den deutschen Torjäger als “Gold Klose“ - sogar die gegnerischen Fans applaudierten.

Als sich Miroslav Klose am Montag auf den Weg zum Treffpunkt der deutschen Nationalelf nach Frankfurt begab, hatte er mal wieder beste Referenzen im Gepäck. Zwei Tore hatte er beim 3:0 (3:0) von Lazio Rom in der italienischen Serie A bei Delfino Pescara erzielt, die Presse feierte "Gold-Klose" (Corriere dello Sport) überschwänglich, und sogar die gegnerischen Fans bedachten den deutschen Torjäger mit Applaus. Besser hätte die Ouvertüre zu seinem Jubiläums-Länderspiel kaum ausfallen können.

Klose jagd den Müller-Rekord

Zum 125. Mal trägt Klose am Freitag im WM-Qualifikationsspiel gegen Irland in Dublin das DFB-Trikot. Mehr Spiele hat bislang nur Lothar Matthäus (150) vorzuweisen. Bei Klose wird es aber kaum bei der 125 bleiben. Denn welche Wertschätzung der 34-Jährige bei Bundestrainer Joachim Löw genießt, zeigt allein schon die Tatsache, dass kein weiterer Stoßstürmer nominiert worden ist. Damit kann Klose die Jagd nach dem Rekord von Gerd Müller - nur noch vier Treffer fehlen ihm zur Bestmarke des Bombers mit 68 Länderspiel-Toren - ungehindert fortsetzen, zumal Sturmkollege Mario Gomez weiter außer Gefecht ist.

Der Rekord stehe aber nicht im Vordergrund, betont der WM-Torschützenkönig von 2006. "Ich bin immer froh, zur Nationalelf zu reisen, und hoffe, auch zu treffen. Das Allerwichtigste ist, dabei zu sein, die Tore kommen dann von alleine", sagt Klose.

Sechs Saisontore in neun Spielen

So wie im Dress von Lazio. Gegen Pescara erzielte er im neunten Pflichtspiel bereits die Saisontore Nummer fünf und sechs. Insgesamt bringt er es in 44 Begegnungen auf 21 Treffer für den Klub aus der Hauptstadt. Kein Wunder, dass die italienischen Blätter voll des Lobes waren.

"Das exzellente Mittelfeld wird von einem Spieler sublimiert, der sich Tor nennt: Klose. Die deutsche Lokomotive gibt sich nie zufrieden", schrieb die Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" und beim "Corriere dello Sport" war zu lesen: "Der Tyrann von Europa, der ewige Bomber stürzt auf Pescara herab. Er ist gierig und bekommt nie genug. Einer wie er wird nicht oft geboren. Mit seiner ballistischen Skala schießt seine Hoheit Klose Lazio in den Orbit."

Womöglich Comeback in der Königsklasse

In den Orbit sicher nicht, aber doch auf den dritten Platz der italienischen Meisterschaft mit einem Rückstand von vier Punkten auf das Spitzen-Duo Juventus Turin und SSC Neapel. "Mit Champions wie Klose darf sich ein Team hohe Ambitionen stellen", sagte Lazio-Trainer Vladimir Petkovic. So darf Klose von einem Comeback in der Champions League träumen.

Im vergangenen Jahr hatte Lazio als Tabellenvierter die Chance auf eine Teilnahme an der Königsklasse um zwei Punkte verpasst. Klose war damit Leidtragender, dass die Bundesliga der Serie A den vierten Champions-League-Platz wieder abgejagt hat. Diesmal sei der Klub aus der Hauptstadt aber weiter, behauptet Klose: "Wir sind konkreter geworden, schlagen bei der ersten Chance sofort zu und legen dann nach - so können wir ruhiger agieren. Dieses Lazio ist in der Lage, eine Menge zu erreichen."

Der siebte Spieltag der Serie A im Überblick:

AC Chievo Verona - Sampdoria Genua 2:1 (1:0)
CFC Genua 1893 - US Palermo 1:1 (0:1)
AS Rom - Atalanta Bergamo 2:0 (1:0)
FC Turin - Cagliari Calcio 0:1 (0:0)
AC Siena - Juventus Turin 1:2 (1:1)
AC Pescara - Lazio Rom 0:3 (0:3)
AC Florenz - FC Bologna 1:0 (1:0)
Catania Calcio - FC Parma 2:0 (1:0)
SSC Neapel - Udinese Calcio 2:1 (2:1)
AC Mailand - Inter Mailand Montag 0:1 (0:1)

(dapd)