Essen. Die 2006 neu geschaffene Stelle des Sportdirektors beim DFB wurde Sammer mit einer siebenstelligen Summe honoriert. Sammer wurde für seine Arbeit gelobt. Aber es gab beim Verband auch immer mal Beschwerden von ehrenamtlichen Vertretern, die das Zusatz-Engagement des Sportdirektors kritisierten.

Matthias Sammer, der gebürtige Dresdener, wuchs in den planwirtschaftlichen Fesseln der sozialistischen DDR auf. Allerdings entdeckte der Fußball-Profi nach der Wende schnell, welche finanziellen Vorteile die freie Marktwirtschaft im Kapitalismus hat: als hochdotierter Spieler beim VfB Stuttgart, bei Inter Mailand und bei Borussia Dortmund. Und auch danach. Schon als er in den letzten Spielen der Saison 1999/2000 im Trainer-Gespann mit Udo Lattek den BVB vor dem Abstieg rettete, ließ er sich sein Rettungs-Engagement mit einer einträglichen Antrittsgage belohnen, er konnte aber in den nächsten Jahren als BVB-Trainer auch Erfolge wie Meisterschaft und Uefa-Pokal-Finale vorweisen. Nicht erst seit damals verbindet ihn eine Freundschaft mit Ex-BVB-Präsident Gerd Niebaum.

Deutlich über 10.000 Euro für einen 30-minütigen Vortrag

Die 2006 neu geschaffene Stelle des Sportdirektors beim DFB wurde Sammer mit einer siebenstelligen Summe honoriert. Sammer wurde für seine Arbeit gelobt. Aber es gab beim Verband auch immer mal Beschwerden von ehrenamtlichen Vertretern, die das Zusatz-Engagement des Sportdirektors kritisierten. Beim Pay-TV-Sender gehört der Fußball-Fachmann seit sechs Jahren zum kleinen Kreis der Top-Experten. Sammer kam bislang beim Talk-Format „Sky90“ sowie in der Champions League und in der Europa League zum Einsatz. Er wird geschätzt für seine klaren Analysen. Und für seine Meinungsfreudigkeit. Der Europameister und Champions-League-Sieger zeigt gerne klare Kante und steht auch dazu, heißt es. Zu seinem DFB-Salär zahlt Sky noch eine sechsstellige Summe pro Saison. Allerdings dürfte er seine Arbeit bei dem TV-Sender nun beenden.

Sein drittes Ertrags-Standbein könnte der 44-Jährige dagegen beibehalten. Sammer konnte bislang über eine Agentur als Referent für Tagungen gebucht werden. Kostenpunkt: Deutlich über 10.000 Euro für einen 30-minütigen Impuls-Vortrag, wie die WAZ erfuhr. Autogramme waren dann aber auch inklusive.