Beim heutigen Spitzenspiel will Bayern München unter dem neuen Trainer Louis van Gaal in Hoffenheim niederländischen Systemfußball zelebrieren.

Mit niederländischem Systemfußball und der Power von "Super-Mario" Gomez eröffnet Rekordmeister Bayern München den Sturm zurück auf Deutschlands Thron. Unter Trainer Louis van Gaal soll es nicht mehr heißen "alles Käse", sondern der Titel soll wieder her. Doch zu Beginn der 47. Bundesliga-Saison wartet auf die Bayern im Spitzenspiel bei 1899 Hoffenheim eine Standortbestimmung. Im Blickpunkt steht auch Alleinherrscher Felix Magath bei seinem Debüt bei Schalke 04 im Gastspiel bei Rückkehrer 1. FC Nürnberg.

Die Augen ruhen aber vor allem auf den Bayern. "Meister wird Bayern - wer sonst?", sagte Münchens Präsident Franz Beckenbauer und setzte sowohl van Gaal als auch die millionenschweren Profis unter Druck. Der neue Coach ist zuversichtlich. "Wir sind mit unserem System schon auf einen hohen Niveau", sagte van Gaal, für den der Liga-Einstand und der 58. Geburtstag zusammenfallen.

Dabei kommt es zum Novum. Erstmals wird das Spitzenspiel am heutigen Samstag seit dieser Saison um 18.30 Uhr (live bei Sky und Liga total) ausgegliedert. Die Partie wird in 170 Ländern übertragen.

Steigerung zum Pokal nötig

Die Bayern wissen, dass sie sich zum blamablen 3:1 im DFB-Pokal vor einer Woche gegen den Verbandsligisten SpVgg Neckarelz an gleicher Stelle in der Rhein-Neckar-Arena erheblich steigern müssen. "Nach dem Spiel werden wir wissen, wo wir wirklich stehen", sagte Nationalstürmer Gomez, der für 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart kam und im Pokal gleich doppelt traf.

Allerding stehen im Angriff Miroslav Klose (Knochenhautentzündung) und Weltmeister Luca Toni (Achillessehnenreizung) nicht zur Verfügung. Franck Ribery wird nach beendetem Flirt mit Real Madrid und nach Verletzungsproblemen ebenfalls noch nicht mit dabei sein. Für die französische Diva wird wohl Youngster Thomas Müller wie im Pokal hinter den Spitzen zum Einsatz kommen.

Beim Herbstmeister Hoffenheim liegt das Augenmerk auf Torjäger Vedad Ibisevic. Sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss feiert der Bosnier sein Comeback in der Liga. Das letzte seiner 18 Tore schoss Ibisevic, der am Donnerstag 25 Jahre alt wurde, beim 1:2 am 5. Dezember 2008 - bei den Bayern.

"Es geht nicht um Vedad, alle müssen 100 Prozent abrufen, wenn wir gewinnen wollen", sagte Trainer Ralf Rangnick. Timo Hildebrand stichelte im Vorfeld gegen die Bayern. "Warum sollten die Meister werden und nicht wir?", fragte der Ex-Nationaltorhüter.

Magath macht Schalker Profis Beine

Meister werden - das will auch Magath nach seinem Abgang von Titelträger VfL Wolfsburg mit Schalke. Dazu will Magath nicht nur die Ärmel hoch-, sondern auch einiges umkrempeln und seinen Profis Beine machen. "Die Spieler müssen malochen, aber ich bin optimistisch, dass wir in Nürnberg drei Punkte holen können", sagte Magath, der sich vor seinem Liga-Debüt mit dem Klub aus dem Kohlenpott als Bergmann in der Zeche Auguste Victoria in Marl ablichten ließ.

Bei Borussia Dortmund ruhen die Hoffnungen gegen den 1. FC Köln auf Welttorjäger Lucas Barrios. Bei den Rheinländern muss Trainer Zvonimir Soldo als Nachfolger von Christoph Daum auf den angeschlagenen Rückkehrer Lukas Podolski verzichten.

Bei Werder Bremen soll Neuzugang Marko Marin die Lücke des abgewanderten Diego ausfüllen. Die beiden letzten Spiele gegen Bremen verlor Eintracht Frankfurt 0:5 - kein gutes Omen für den neuen Coach Michael Skibbe.

Zu einem ungleichen Trainer-Duell kommt es zwischen Rückkehrer FSV Mainz 05 und Bayer Leverkusen. Nach der Entlassung von Jörn Andersen wird bei den Rheinhessen Thomas Tuchel gegen Routinier Jupp Heynckes ins kalte Wasser geworfen.