München. Der Samstag ist ein wichtiger Tag für den FC Bayern, doch so ganz klar ist nicht, um welchen Samstag es eigentlich gerade geht. Am 12. Mai treten die Münchner im Finale des DFB-Pokals gegen Meister Borussia Dortmund an. Am 19. Mai, den darauf folgenden Samstag, kommt der FC Chelsea zum Endspiel der Champions League in die bayerische Landeshauptstadt.

Zwei Titel werden vergeben, der vergleichsweise kleine DFB-Pokal und die große Krone des europäischen Vereinsfußballs. Und es wirkt, als seien die Münchner gerade ein wenig hin- und hergerissen zwischen diesen beiden Samstagen. Der erste kann ihre nationale Rolle ein wenig zurechtrücken, der zweite sie auf dem ohnehin hohen internationalen Podium bis ganz nach oben hieven.

Champions League lockt mehr

Das Verzwickte für den FC Bayern ist, dass er die Champions League im DFB-Pokal völlig ausblenden soll, obwohl ganz München vor allem auf den zweiten der beiden Samstage hinfiebert. Arjen Robben beispielsweise würde sofort einschlagen, wenn man ihm eine Niederlage gegen Dortmund und einen Sieg gegen Chelsea anböte. Das Finale am 19. Mai „ist etwas Größeres. Das muss man offen und ehrlich sagen.“

Dabei ist das Treffen mit Dortmund vielleicht sogar das imageprägendere. Viermal in Serie haben die Bayern gegen den BVB verloren, zwei Meistertitel inklusive. Folgt eine fünfte Niederlage, würde sich der Eindruck festigen, der wirtschaftliche Branchenführer sei sportlich hierzulande nur die Nummer zwei. Es passt, dass Uli Hoeneß an die Tragweite der Partie erinnert. „Dieses Spiel ist genauso wichtig wie das Champions-League-Finale“, sagt der Präsident. Weniger wegen des Pokals, „auch ein Titel“, wie es Hoeneß ausdrückt. Sondern: „Wir müssen schauen, dass wir die Dortmunder stoppen.“

Es ist ein Finale mit Sternchen, und dieses Sternchen beinhaltet den wichtigen Subtext, dass das Spiel in Berlin auch die Perspektive der Bayern aufzeigen wird. Der Kader für die kommenden Jahre steht. Die Stammspieler sind langfristig gebunden, die Zugänge Dante und Xherdan Shaqiri fixiert. Montpelliers Stürmer Olivier Giroud, an dem Interesse besteht, und ein zweiter Torwart kämen als Ergänzungen. „Jeder Klub muss seine eigene Philosophie finden. Die haben ihre, wir haben unsere“, sagt Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zum Vergleich mit Borussia Dortmund.

Dortmunder Double wäre zusätzliche Hypothek

Eine weitere Niederlage würde den Bayern jedoch auch die Fragestellung einbrocken, ob dieser Kader gegen das jugendliche Konzept des BVB und dessen Trainer Jürgen Klopp an seine Grenzen stößt. „Das hat damit nichts zu tun. In der nächsten Saison fangen alle wieder bei Null an“, wehrt Hoeneß ab. Doch auch er weiß, dass ein Dortmunder Double, der nächste Erfolg der Serientäter aus Westfalen, eine zusätzliche Hypothek wäre. Der Druck ist immens. Die Bayern aber schreckt das nicht: „Ich habe keine Angst“, sagt Franck Ribery. „und ich glaube, die Mannschaft