Gelsenkirchen. . Bundestrainer Joachim Löw nominert den erst 18-jährigen Youngster Julian Draxler vom FC Schalke 04 in den vorläufigen EM-Kader - eine faustdicke Überraschung. In Gelsenkirchen ist die Freude über die Berufung groß.

Die Berufung von Schalkes Mittelfeldspieler Julian Draxlers war die Überraschung am Montag. Bundestrainer Joachim Löw nominerte den erst 18-jährigen Youngster aus Gelsenkirchen in den vorläufigen EM-Kader, der aus 23 Feldspielern sowie vier Torhütern besteht.

Draxler ist ein Spieler mit sehr viel Potential. Jung, entwicklungsfähig, gute Spielintelligenz und stark im eins gegen eins“, lobt Löw den Schalker, der in der am Wochenende abgelaufenen Saison 30 Spiele für die Knappen absolvierte (zwei Tore) und auch auf der internationalen Bühne in der Europa League Erfahrung sammeln konnte (13 Einsätze, zwei Tore). „Er soll durch die Nominierung einen weiteren Schub bekommen“, erklärt der Bundestrainer seine Entscheidung, den Offensivmann mitzunehmen. „Wir halten ihn für fußballerisch enorm entwicklungsfähig.“

„Draxler wird in den nächsten Tagen sehr viel lernen“

Bei den Verantwortlichen der Königsblauen sorgte die Nominierung Draxlers, der eigentlich noch bei der A-Jugend spielen könnte, für gute Laune. „Das ist eine tolle Nachricht und eine Auszeichnung für den FC Schalke 04“, erklärte Schalkes Manager Horst Heldt am Montag. „Wir freuen uns sehr, dass ein junger Spieler aus unserem Nachwuchs diese Wertschätzung durch Bundestrainer Joachim Löw und sein Team erfährt.“ Für Draxler sei die Nominierung eine großartige Sache.

Und auch Schalkes Trainer Huub Stevens meldete sich zu Wort: „Ich freue mich sehr, dass Julian dabei ist“, sagte der Niederländer. „Diese Erfahrung wird neu für ihn sein, das muss er mitnehmen.“ Draxler könne in den nächsten Tagen sehr viel lernen. In dieser Saison habe der Verein Draxler teilweise bewusst geschont, „wenn wir gemerkt haben, dass er als junger Spieler eine Pause braucht.“ Das habe sich ausgezahlt, denn derzeit sei er frisch und ausgeruht.

Ein Vorgriff auf die Zukunft der DFB-Elf

Draxlers Nominierung war auch ein Vorgriff auf die Zukunft im DFB-Team. Zwar ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft insgesamt sehr jung, aber mit Draxler führt der Bundestrainer den nächsten Schritt in Richtung Verjüngung durch. Am 29. Mai muss sich Löw entscheiden, welche 23 Spieler er endgültig für die EM in Polen und der Ukrainer nominiert. Sollte Draxler dann nicht mehr dabei sein, waren die Wochen mit dem DFB-Tross dennoch lehrreiche Wochen für den 18-Jährigen.