Mönchengladbach. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp und Gladbachs Lucien Favre konnten nach dem Borussen-Duell zufrieden sein. 1:1 lautete das Ergebnis im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga nach Toren von Robert Lewandowski und Mike Hanke.
Der FC Bayern, der FC Arsenal, der FC Schalke und dann die andere Borussia, Borussia Mönchengladbach. Dortmund kann sich derzeit nicht über einen Mangel an Beschäftigung in Begegnungen auf höchstem Niveau beklagen. In Gladbachs Borussia Park waren es aber nur die Ausgangsvoraussetzungen, die als klasse interpretiert werden konnten. Tabellenführer BVB gegen den Zweiten Gladbach. Die Partie selbst lebte in weiten Phasen mehr von der Spannung als von der fußballerischen Inspiration. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp und Gladbachs Lucien Favre konnten am Ende dennoch zufrieden sein. 1:1 (0:1) lautete das Ergebnis nach Toren von Robert Lewandowski und Mike Hanke. Und das macht für beide Teams nichts kaputt in der höchsten Höhe der Bundesliga.
Auch interessant
Nur zehn Minuten lang allerdings hatte die Partie in der ersten Hälfte die erwartete Temperatur. Heiß, wie es sich für zwei spielstarke Mannschaften gehört, die Platz eins und Platz zwei der Tabelle besetzen. In diesen, den ersten zehn Minuten dominierten die Dortmunder das Rasengeschehen. Anschließend ergab sich ein Geplänkel, das beide Trainer wahrscheinlich in der Schublade mit dem einordnen würden, was man im Fußball hinnehmen kann, wenn es denn nur keinen größeren Schaden in der Statistik anrichtet. Ein paar Chancen gab es dennoch. In der siebten Minute zögerte aber Gladbachs Raul Bobadilla allein vor BVB-Torhüter Roman Weidenfeller zu lang. Sekunden später zog Bobadilla-Kollege Patrick Herrmann den Ball links am Dortmunder Tor vorbei.
11.000 BVB-Fans in Gladbach
Auch die dritte nennenswerte Möglichkeit hatten die zittrig gestarteten, dann allerdings fester auftretenden Gastgeber. Havard Nordveit wuchtete den Ball in der 14. Minute aus halblinker Position Richtung Dortmunder Tor. Drüber. Erst danach war auch der amtierende Deutsche Meister im Geschäft mit der Gefahr. Doch Robert Lewandowski brachte in der 16. Minute den Ball aus kurzer Distanz nicht im Netz unter. Was dann passierte, war: Die 11 000 Dortmunder Fans, die die Staus auf dem Autobahnweg zum Borussia-Park überstanden hatten, sangen sich wach, weil vom Rasen aus kein Weckruf ausging. 20 Minuten lang. In Minute 36 aber deutete Shinji Kagawa mit einem Fernschuss, den Gladbachs Torhüter Marc-Andre ter Stegen von den Fäusten abprallen lassen musste, an, dass es beim Fußball ums Resultat geht.
Auch interessant
Das besorgte Lewandowski. Der Pole spielte wieder in vorderster Front. Lucas Barrios, beim 2:0-Triumph über Schalke noch dabei, saß auf der BVB-Bank, da, wo auch Jakub Blaszczykowski wieder Platz genommen hatte. Kevin Großkreutz, Kagawa und Mario Götze bildeten die Dreierkette hinter der einsamen Spitze. Eine Formation, die Klopp aus freien Stücken zusammengefügt hatte. Zwangsweise musste Dortmunds Trainer auf den ebenso wie Sven Bender verletzten Moritz Leitner ersetzen. Ilkay Gündogan agierte an der Sechser-Seite von Kapitän Sebastian Kehl.
Torhüter ter Stegen fälscht Ball unglücklich ab
Als wertvoll erwies sich vor allem eine kleine Verschiebung. Die von Lewandowski ein paar Meter nach vorne. Minute 40. Götze schlägt einen Eckball. Lewandowski ist mit dem Kopf da und ter Stegen fälscht den Ball so unglücklich ab, dass ihn Gladbachs bereit stehender Kapitän Filip Daems nicht mehr von der Linie kratzen kann. 1:0 für den BVB gegen Gladbacher, die sich auf ohne den unter einem gebrochen kleinen Zeh leidenden Star Marco Reus clever wehren. Zehntes Saisontor für Lewandowski, den Mann, der so lange als Chancentod galt.
Die Temperatur des Spiels wurde dadurch auch in Hälfte zwei zunächst nicht erhöht. Gladbach hätte drängen müssen. Der schnelle und kreative Reus fehlte aber offensichtlich sehr. Dortmund drängte und beschäftigte den Gegner, erarbeitete sich aber nicht einmal Chancen. Dass die Temperatur in der Arena sich dennoch erhöhte, lag an Mike Hanke. Der war urplötzlich da in der 72. Minute, am Strafraumrand, und er drosch einen flachen Ball Richtung BVB-Tor, den Weidenfeller nicht parieren konnte. 1:1. Zwei Minuten später brachte Kagawa den Ball mit der Hacke zu Götze. Der konnte nicht verwandeln. Die Temperatur aber war jetzt auf einmal: hoch.
Beim BVB mussten erst Kagawa und Götze und später auch Großkreutz das Feld verlassen. Barrios, Blaszczykowski und Ivan Perisic kamen hinein in die nun rasante Partie. Es geschah aber: nichts mehr. Außer dass die Trainer einander sehr freundlich gratulierten.