Sinsheim (SID) - Im Kampf um mehr Unterstützung seitens der eigenen Fans geht Trainer Holger Stanislawski vom Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim in die Offensive - und lässt als Einpeitscher sogar seinen Bruder einfliegen. "Es geht darum, dass man diejenigen aktiviert, die einfach nur dasitzen. Es bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone, wenn man ruft: 'Steht auf, wenn ihr Hoffenheimer seid!', dass man sich von seinem Platz erhebt", sagte Stanislawski vor dem DFB-Pokalspiel am Dienstag gegen den Ligarivalen 1. FC Köln (20.30 Uhr/Sky).

Es gelte, ein komplettes Stadion zu aktivieren. Er wisse, dass er den einen oder anderen damit treffe. "Ich weiß aber auch, dass ich den einen oder anderen damit aktiviere", fügte der frühere St.-Pauli-Trainer an: "Ich verlange doch nicht, dass jemand, der 45 ist, auf einmal den Flitzer macht."

Damit aus dem Kraichgau ein "Kreischgau" wird, lotst Stanislawski sogar ein Familienmitglied nach Sinsheim. "Ich habe fürs Pokalspiel extra meinen Bruder einfliegen lassen. Den wird man hören. Ich hoffe, dass er niemanden aufs Feld wirft", sagte der 42-Jährige schmunzelnd.

Ende September hatten die Hoffenheimer ihr Punktspiel in Köln mit 0:2 verloren. Doch Stanislawski sieht die Niederlage nicht als schlechtes Omen. "Pokal ist nicht vergleichbar mit der Liga. Es ist psychologisch eine völlig andere Situation", sagte der Coach des Tabellenachten. Bislang sind 13.000 Eintrittskarten verkauft, gerechnet wird mit nur rund 15.000 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena.