Gelsenkirchen. Beim 2:0 auf Schalke demonstrierte der FC Bayern erneut seine Klasse - auch ohne Arjen Robben und Mario Gomez. Während Trainer Jupp Heynckes noch “Luft nach oben sieht“, prophezeit Schalke-Manager Horst Heldt einen Durchmarsch der Münchner.

Bayerns Trainer Jupp Heynckes schwärmte von der „besten Saisonleistung“, Schalkes Manager Horst Heldt sieht den Rest der Liga schon jetzt auf verlorenem Posten: Der Auftritt der Bayern beim 2:0-Sieg auf Schalke war eine klare Ansage. Für die Blauen war es nur ein schwacher Trost, dass sich an dem Rekordmeister in dieser Form auch andere die Zähne ausbeißen werden. „Gegen Bayern kann man mal verlier’n“, trällerten die Münchener Anhänger höhnisch. Und ja, sie hatten Recht.

Für Schalke waren die Bayern auf jeden Fall eine Nummer zu groß. Schon mit der Führung durch Nils Petersen (21.), der den verletzten Mario Gomez gut vertrat, lenkte der Rekordmeister das Spiel auf seine Seite, und mit dem 2:0 durch Thomas Müller in der 75. Minute war die Überlegenheit auch zahlenmäßig hinreichend ausgedrückt. Der Vortrag der Bayern war so souverän, dass Trainer Jupp Heynckes ins Schwärmen geriet: „Das war großer Fußball.“

Schalke ließ die Überzeugung vermissen, es an diesem Tag gegen die Bayern packen zu können. Zwar hatte Klaas-Jan Huntelaar in der ersten Halbzeit zweimal die Möglichkeit zum Ausgleich, aber insgesamt fehlten der Mannschaft Schwung und Esprit, um dem Spiel eine Wende geben zu können. „Natürlich ist man enttäuscht“, sagte Trainer Ralf Rangnick, „aber entscheidend war, dass wir in der ersten Halbzeit kein Tor gemacht haben.“ Für die Rolle eines Bayern-Jägers, das steht nach diesem Abend fest, ist Schalke längst noch nicht reif.

Heldt: "Bayern künftig nur mit neun Mann"

Es klang fast wie eine Drohung an den Rest der Liga, als Jupp Heynckes bei den Bayern auch nach dieser Leistung sogar „noch Luft nach oben“ sah. Schließlich fehlten mit Mario Gomez und Arjen Robben sogar noch zwei Offensivkünstler, und Heynckes kündigte an: „Wenn Arjen zurückkommt, wird er sich genauso einfügen, wie es Franck Ribery getan hat. Franck spielt nach vorne Weltklasse und nach hinten noch besser.“

All dies ließ Schalkes Manager Horst Heldt nach diesem Spiel schon das Handtuch werfen – für den gesamten Rest der Liga. „Vielleicht müssen die anderen 17 Vereine sich etwas überlegen – etwa, dass die Bayern künftig nur mit neun Mann spielen oder nur noch einmal auswechseln dürfen“, sagte Schalkes Manager voller Sarkasmus. Und meinte dann, ganz im Ernst: „Irgendetwas muss sich die Liga einfallen lassen. Denn wie es momentan ausschaut, wird es ein Alleingang werden.“