Zürich (SID) - Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat nach der Spieltagsabsage in Spanien wegen ausstehender Spielergehälter große Bedenken geäußert. "Es ist eine Katastrophe, wenn im Land des Weltmeisters Spiele abgesagt werden. Das beste Finanzinstitut kann nicht ewig stillhalten, wenn die Gelder nicht fließen. Aber ich reibe mir deswegen nicht die Hände, sondern beobachte das mit Sorge", sagte Hoeneß der Schweizer Boulevard-Zeitung Blick.
Der Präsident des Rekordmeisters ist wie Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge deshalb ein starker Befürworter der Einführung des Financial Fair Play durch die Europäische Fußball-UNion (UEFA). Für den FC Bayern wäre das "perfekt, weil endlich wieder Chancengleichheit herrschen würde. Es kann doch nicht sein, dass ein Team, das die Champions League gewinnt, in einer Saison 100 Millionen Euro Schulden macht! Das ist, als wenn man mit einem Taschenmesser gegen einen Säbel kämpft", äußerte der einstige Bayern-Manager.
Die UEFA forderte Hoeneß in Bezug auf das Financial Fair Play auf, "dass dies mehr als ein Lippenbekenntnis sein muss". UEFA-Präsident Michael Platini und die UEFA seien aber "auf einem guten Weg. Man will das Financial Fair Play durchsetzen, das würde den Fußball von den Wurzeln her ändern. Aber das geht nur, wenn man nicht irgendwelche Sonderrechte für große Klubs einführt", sagte der Weltmeister von 1974. Rummenigge als Vorsitzender der Europäischen Klubvereinigung ECA habe ihm aber bereits zugesichert, "dass man ernst macht".