Frankfurt/Halle. . Die Stadt Halle muss sich auf den Ansturm gewaltbereiter Eintracht-Frankfurt-Fans rüsten. Die Ultras rufen wegen eines aus ihrer Sicht zu kleinen Karten-Kontingents zu einem Boykott des Spiels auf. Stattdessen wollen sie zu Hunderten in die City von Halle.
Der Stadt Halle droht am Samstag das Chaos. Die Ultras aus der Fan-Szene von Eintracht Frankfurt wollen sich zu Hunderten während des DFB-Pokalspiels am Samstag in der City von Halle aufhalten. Da die Ultras in den vergangenen Monaten mit Gewaltausschreitungen vielfach für Negativschlagzeilen gesorgt haben, ist nicht absehbar, was am Samstag in Halle passieren könnte.
Boykott-Aufruf der Eintracht-Ultras
Hintergrund ist ein Boykott-Aufruf der Ultras auf ihrer Homepage: Die Fans kritisieren, dass der Eintracht nur 300 Gästekarten für das Spiel zur Verfügung gestellt werden. Der Hallescher FC hatte mit dem DFB verzweifelt nach einem Austragungsort für das Spiel mit hohem Sicherheitsrisiko gesucht, weil das eigene Stadion wegen eines Ausbaus nicht zur Verfügung steht. Aber von anderen Städten wie Dessau und Nürnberg hagelte es Absagen. So blieb nur das Stadion in Halle-Neustadt, das lediglich 2800 Zuschauer fasst.
Die Ultras bezeichnen die Ansetzung als Pokalspiel-Farce: „Nachdem schon beim Heimspiel gegen St.Pauli einem großen Teil der aktiven Fanszene der Einlass verwehrt bleiben wird, soll nun nach den Vorstellungen der Verantwortlichen ein weiteres Spiel mit einem Quasi-Ausschluss der Frankfurter Fanszene werden“. Deshalb verzichten die Ultras komplett auf ihr Karten-Kontingent. „Außerdem rufen wir alle Auswärtsfahrer auf, sich dem anzuschließen und die „offizielle“ Anreise seitens Verein und Polizei zu boykottieren.“
Hunderte Eintracht-Fans in der City von Halle
Stattdessen wollen die Ultras nun ein Zeichen setzen: Sie wollen einen leeren Eintracht-Block im Stadion hinterlassen und das „Spiel möglichst nahe am Spielort zu verfolgen“ - das bedeutee Hunderte Eintrachtler in der City von Halle und ein großes Sicherheitsproblem für die ostdeutsche Stadt.
Erst Anfang Juli hatten die Eintracht-Fans wieder einmal für Krawalle gesorgt. Nach einem Testspiel gegen die Young Boys Bern aus der Schweiz provozierten Frankfurt-Anhänger die Berner Fans. Es kam zu Schlägereien und Steine flogen. Die Polizei musste Tränengas einsetzen, um Fanlager zu trennen.
Nach der 0:2-Pleite des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Köln in der vergangenen Bundesliga-Saison hatten rund 150 Fans nach dem Schlusspfiff den Rasen der Frankfurter WM-Arena gestürmt. Die Polizei musste mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen den Frankfurter Mob vorgehen.