Stuttgart. Im Poker um Stürmer Klaas-Jan Huntelaar von Real Madrid zeigt sich Stuttgarts Teamchef Markus Babbel geduldig: "Wichtig ist, dass ich weiß, dass wir an einem Transfer arbeiten."
Teamchef Markus Babbel von Bundesligist VfB Stuttgart wird in der Hängepartie um Wunschstürmer Klaas-Jan Huntelaar von Real Madrid nicht nervös und will weder den Angreifer noch VfB-Sportdirektor Horst Heldt unter Druck setzen. "Ich habe noch nicht die Panik", sagte Babbel am Rande des Trainingslagers im österreichischen Leogang mit Blick auf den nahenden Saisonstart: "Wichtig ist, dass ich weiß, dass wir an einem Transfer arbeiten - und zwar nicht nur an Huntelaar, sondern auch an Alternativen."
VfB-Torwart Jens Lehmann hatte Heldt zuvor gemahnt, in Sachen Zugänge schnell zu handeln. Dem niederländischen Nationalspieler Huntelaar wurde von Madrid bereits mitgeteilt, dass er dort keine Zukunft hat. Zu einem Wechsel konnte er sich bislang aber nicht durchringen. Eine Entscheidung für den VfB oder die ebenfalls interessierten englischen Klubs Tottenham Hotspur und (angeblich auch) FC Arsenal will Huntelaar angeblich am Montag bekannt geben. Das soll er Real-Sportdirektor Jorge Valdano laut der Sportzeitung AS am Freitag bei einem Treffen in Madrid mitgeteilt haben.
"Er ist ein Spieler, der uns gut gefällt, jetzt liegt es nur noch an ihm. Aber ob er morgen da ist oder erst nächste Woche, das ist nicht so wichtig", betonte Babbel. Stuttgart hat sich mit den Königlichen wohl schon über eine Ablöse in Höhe von zunächst 18 Millionen Euro für "The Hunter" geeinigt, dieser könnte aber in England wohl mehr verdienen als in Schwaben. Als erste Alternative im Falle eines Scheiterns gilt Vagner Love von ZSKA Moskau.
Babbel würde auch ohne neuen Stürmer starten
Babbel meinte, der VfB müsse im Millionen-Poker nun "einfach Geduld haben. Es muss eben alles passen, und wir können auch nicht zu viel Geld zahlen. Ich bin nicht bereit, Irrsinnssummen für einen Spieler auszugeben. Denn ich habe auch eine Verantwortung gegenüber dem Verein." Obwohl die Saison mit dem DFB-Pokal schon am 1. August beginnt und Mitte August die Champions-League-Qualifikaton ansteht, würde Babbel "notfalls auch ohne einen neuen Stürmer" starten.
Babbel ist "total überzeugt" vom vorhandenen Kader und "hoch zufrieden, mit dem, was wir haben". Auch die ersten Eindrücke aus dem Camp im Salzburger Land, das der VfB für ein Blitzturnier am Wochenende in Gelsenkirchen zwischenzeitlich verlassen wird, seien "positiv", meinte er. Babbel hat für den Ausflug nach Leogang extra seinen Trainerlehrgang in Köln geschwänzt. "Ich will diesen Kampf gewinnen", sagte er über die Doppelbelastung. (sid)