München (SID) - Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat den Ex-Leverkusener Arturo Vidal nach dessen Wechsel zu Juventus Turin heftig kritisiert. "Solche Spieler möchte ich nicht beim FC Bayern haben. Er hat Jupp Heynckes x-mal versprochen, nur zu Bayern zu wechseln", sagte Rummenigge in einem kicker-Interview. Zuvor hatte schon Präsident Uli Hoeneß gegen Vidal gewettert.
Der deutsche Fußball-Rekordmeister fühlt sich laut Rummenigge nach der Absage des chilenischen Nationalspielers "nicht als Verlierer. Und auch der Trainer ist überhaupt nicht beschädigt. Wieviel dessen Versprechen wert war, wissen wir nun. Hätte der Spieler zu seinem Wort gestanden und Charakter gezeigt wie Neuer oder Boateng, wäre er ein Mann mit Moral, wäre er heute bei uns. Was hätten sie in Leverkusen dagegen tun sollen?", führte Rummenigge weiter aus.
Vidal galt als Wunschspieler von Bayern-Trainer Jupp Heynckes. Der Mittelfeldspieler wechselt nun aber von Leverkusen für rund zwölf Millionen Euro zu Juve. Der FC Bayern habe damit "seine Einkäufe erledigt", sagte Rummenigge. Lediglich bei Abwehrspieler Breno, für den es Interessenten aus Brasilien gibt, sei man "gesprächsbereit, wenn die Angebote passen". Dagegen werde der zuletzt an Hoffenheim ausgeliehene David Alaba nun definitiv in München bleiben: "Er hat nach Vidals Absage nun eine Perspektive - ein wunderbarer Nebeneffekt."
Indes warnte Rummenigge davor, die beiden Ply-off-Spiele zur Qualifikation für die Champions League (16./17. und 23./24. August) auf die leichte Schulter zu nehmen. Diese seien kein Selbstläufer. "In diesen zwei Spielen geht es um wahnsinnig viel, um Finanzen, um Image. Alle wollen die Gruppenphase der Champions League erreichen. Es wäre fatal zu glauben, es wäre ein gemähte Wiese, da man Arsenal, Villarreal oder Lyon nicht bekommen kann", sagte der Bayern-Boss.