Frankfurt/Main (SID) - Bernd Schröder schlägt zurück: Der Trainer des deutschen Frauenfußball-Meisters Turbine Potsdam hat Bundestrainerin Silvia Neid und DFB-Präsident Theo Zwanziger erneut scharf kritisiert. Vor allem von seinem langjährigen Freund Zwanziger ist der Turbine-Coach enttäuscht. "Ich habe immer das Gefühl, dass er ein bisschen schlecht beraten ist", sagte Schröder eurosport.yahoo.de.

Zwanziger hatte von Schröder eine Entschuldigung bei Silvia Neid gefordert, nachdem der Potsdamer Trainer die Bundestrainerin nach dem vorzeitigen WM-Aus an den Pranger gestellt hatte. "Was ist denn heute schon noch eine Entschuldigung wert? Wenn ich jemandem bewusst so richtig in den Arsch trete und mich dann am nächsten Tag entschuldige, dann ist das doch scheinheilig und aufgesetzt", sagte Schröder.

Zudem bezeichnete es Schröder als eine "Frechheit", dass Neid und einige Nationalspielerinnen beim WM-Finale in Frankfurt am Sonntag dem Weltmeister Japan bei allen Toren zugejubelt hatten. "Eine Frechheit, wie sie aufgetreten sind. Das zeigt nun wieder, dass sie auf so eine Situation überhaupt nicht vorbereitet waren. Als Nationalspieler muss man doch wissen, dass der Fokus der Aufmerksamkeit auf mich gerichtet ist. Ich habe unwahrscheinlich viele Briefe bekommen, in denen für diese Aktion eine Entschuldigung gefordert wird. Das ist peinlich!", sagte Schröder.

Nach Meinung von Schröder habe Neid noch immer nicht begriffen, dass sie eine Hauptschuld am Scheitern der DFB-Auswahl im Viertelfinale gegen Japan habe. "Wenn eine Trainerin sagt, dass sie sich nichts vorzuwerfen hat, dann bedeutet das, dass sie keine Fehler gemacht hat. Das ist dann schwer nachzuvollziehen. Denn wer soll denn dann die Fehler gemacht haben?", sagte Schröder, der den deutschen Frauenfußball nun für "beschädigt" hält: "Beschädigt durch die Situation, in der wir uns gerade befinden. Wir sind bei der WM ausgeschieden, wir haben Olympia in den Sand gesetzt, aber wir haben alles richtig gemacht und nur ein Spiel verloren? Wenn ich so etwas höre, dann muss ich ganz ehrlich sagen: Armes Deutschland!"

Zwanziger hatte in einem SID-Interview am Montag schonungslos mit Schröder abgerechnet: "Ich bin besonders enttäuscht von meinem Freund Bernd Schröder. Ich weiß nicht, was es für einen Sinn macht, wenn ein erfolgreicher Trainer sich in Zeitungen auf eine derartige journalistische Laufbahn begeben muss", sagte er: "Mir hat ein Satz von ihm besonders weh getan, wo er sagt, dass Neid der Trainertyp wäre, der die Mädels untereinander ausspielt. So etwas geht nicht."