München. Eine Führungsrolle traut sich Bastian Schweinsteiger in der kommenden Saison im Kader von Bayern München zu. Der Mittelfeldspieler will wieder Titel nach München holen.

Bastian Schweinsteiger hat keine große Lust, noch einmal auf eine Saison zurückzublicken, die für ihn nicht besonders gut lief. Zum einen ging der Nationalspieler mit Bayern München im Titel-Kampf leer aus, zum anderen musste sich der 26-Jährige einige Kritik an seinen Leistungen gefallen lassen. Von "Chefchen" war zu lesen. Sein Spiel sei manchmal "zu kompliziert" gewesen, monierte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer.

Schwieriges Jahr liegt hinter Schweinsteiger


Für Schweinsteiger ist dies Vergangenheit, auch wenn er immerhin einräumt, dass viel passiert und es ein "schwieriges Jahr" gewesen sei. Mit den Erfahrungen daraus wolle er jetzt aber "nach vorne schauen. Wir haben eine neue Mannschaft, einen neuen Trainer, wollen Titel einfahren und schönen Fußball spielen. Mit diesem Kader müssen wir Titel holen", sagte er am Donnerstag über seine Ziele.

Bewusst ist sich der 87-malige Nationalspieler darüber, dass die Erwartungen an ihn auch in der kommenden Saison besonders hoch sein werden: "Ich bin am längsten dabei und weiß, dass ich die Mannschaft führen muss." In den vergangenen Monaten war Schweinsteiger diesem Anspruch lange nicht so nachgekommen wie noch in der WM-Saison 2010, als er auf seiner Sechser-Position zu einem Weltklassespieler aufgestiegen war.

Durch die Schlussphase der vergangenen Saison hatte er sich mit einem Zehenbruch am linken Fuß quälen und deshalb auch die drei Länderspiele zuletzt absagen müssen. Noch jetzt habe er eine Karbon-Schiene um den Zeh und "ein bisschen Probleme", weshalb er am Donnerstag auch mit dem Training aussetzte. Ab Freitag, wenn für die Bayern ein Leistungstest ansteht, will er aber wieder ins Geschehen eingreifen: "Ich hoffe, dass es dann die ganze Vorbereitung gut klappt."

Leverkusen und Schalke auf der Rechnung


Über die Konkurrenz will Schweinsteiger nicht allzu viele Worte verlieren. Dortmund, vielleicht Leverkusen und Schalke hat er auf der Rechnung. Viel wichtiger sei ohnehin, "dass wir auf uns schauen, weniger auf die Anderen. Wenn wir auf uns schauen und wir wieder kompakter stehen, dann führt kein Weg an uns vorbei. Dann wird es schwer, uns zu schlagen. Da braucht man auch keine Kampfansage machen."

Froh ist der Mittelfeldspieler über seinen neuen, alten Trainer Jupp Heynckes. Der 66-Jährige sei sehr erfahren und kenne den Verein bestens. Vor allem aber war Heynckes derjenige, der Schweinsteiger bei seinem Intermezzo am Saisonende 2009 für die zentrale defensive Mittelfeldposition entdeckt hatte.

Für die Position neben Schweinsteiger plant der FC Bayern noch die Verpflichtung des Leverkuseners Arturo Vidal. Geht es nach Schweinsteiger, kann sich der Rekordmeister die Millionen für den Chilenen aber sparen: "Wir haben ein sehr gutes defensives Mittelfeld, haben dort Timoschtschuk, Alaba oder Luiz Gustavo. Da sind wird gut bestückt." (sid)