Essen. . Die WM hat eine heftige Diskussion über den Frauenfußball ausgelöst. Die Zeiten des Slapstikcks, des planlosen Gestochere und des körperlosen Spiels sind vorbei. Die Frauen beweisen, dass sie richtig guten Fußball spielen können. Ein Kommentar von Dirk Graalmann.

Es ist natürlich ein Leichtes, sich jetzt über alle Maßen frauenbewegt zu zeigen, deren Fußball per se als Errungenschaft der Emanzipation toll zu finden. Klar, wir sind Frau. Politisch korrekt ist es allemal. Doch darum geht es nicht.

Das war echter Fußball

Ganz ehrlich: Vor nicht allzu langer Zeit war der Frauenfußball etwas für echte Liebhaber. Es gab slapstickartige Einlagen, planloses Gestochere, es war ein körperloses Spiel, dessen Tempo an den Kick einer Thekenmannschaft gemahnte. Doch wer den Auftritt der deutschen Elf zum WM-Auftakt am Sonntag verfolgt hat, kann mit gutem Gewissen sagen: Ja, das war echter Fußball, ein Sport, der so einfach wirkt und doch von seiner Komplexität lebt. Technik, Taktik, Tore, am Ende sogar Spannung – alles drin. Stark.

Deswegen müssen nun keine Trikots mit dem Namenszug Okoyino da Mbabi nachgedruckt werden – aber herrje, man darf doch würdigen, wenn sich jemand prächtig entwickelt hat. Und den (männlichen) Kostverächtern sei ein Besuch bei einem Drittliga-Spiel ihrer Wahl empfohlen. Ist das etwa der bessere, der einzig richtige Sport? Frauenfußball kann begeistern. Und das ist auch gut so.

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