Jetzt haben die Frauen so lange gekämpft, endlich beim Fußball-Spiel ernst genommen zu werden. Mit der groß angelegten WM in Deutschland ist ein großer Schritt in die richtige Richtung gemacht. 14 Millionen Zuschauer sahen das Auftaktspiel der deutschen Frauen im Fernsehen – ein Quotenhit. Und dann reden doch wieder viele nur über Mode.
Bei Twitter ist die Diskussion über den Schrifttyp „Action Man Regular“ auf den Trikots der deutschen Damen ausgebrochen, der sehr der unter Experten verpönten Typo „Comic Sans“ ähnelt.
Natürlich war bei dem ereignisreichen, rasanten Spiel der deutschen und kanadischen Fußballerinnen vor allem das spielerische Können zu kommentieren und auch zu loben. Klar, steht das im Vordergrund.
Aber mal ehrlich: „Action Man Regular“? Diese runde, niedliche Kinderhandschrift? Da muss man doch notgedrungen wieder über Mode reden. Oder, um es weniger weiblich zu fokussieren, über die Typo. Denn mit diesem „Comic Sans“-Verschnitt kann man maximal zum Kindergeburtstag einladen oder das Gesuch an der Supermarkt-Pinnwand für den Baby-Sitter formulieren – aber kein ernst zu nehmendes Trikot beflocken.
Was auch immer Adidas sich bei dem Design gedacht hat: Damit schickt der Sport-Ausstatter die Fußballerinnen wieder um einige Schritte auf der Emanzipations-Treppe nach unten. Um also Karl Lagerfeld zu zitieren: „Das ist doch ein schlechter Witz.“