Baku.. Nach dem 3:1 über Aserbaidschan hat die DFB-Elf die Qualifikation für die Europameisterschaft de facto geschafft. Mit dem siebten Sieg im siebten Qualifikationsspiel ist das Team nur noch äußerst theoretisch vom Platz eins zu verdrängen.
Als sich die milde Nacht langsam über das Tofik-Bachramow-Stadion von Baku legte, konnte die deutsche Reisegruppe zumindest einen Haken an das Projekt EM 2012 machen. Nach einen unerquicklichen 3:1 (2:0) über Gastgeber Aserbaidschan hat die DFB-Elf die Qualifikation für die Euro in Polen und der Ukraine de facto geschafft. Mit dem siebten Sieg im siebten Qualifikationsspiel und somit 21 Zählern ist die DFB-Elf nur noch äußerst theoretisch vom ersten Platz zu verdrängen.
Das Spiel in Aserbaidschan aber war nicht dazu angetan, im Sommer nächsten Jahres ein rauschendes Fußballfest zu erwarten. Die Partie am Kaspischen Meer war wegen des Zeitpunktes am Ende einer anstrengenden Saison zum „Kraftakt“ stilisiert worden, zudem brachten die Ausfälle, insbesondere im zentralen Mittelfeld (Schweinsteiger, Khedira, Sven Bender, Rolfes), Bundestrainer Joachim Löw in personelle Nöte. Kapitän Philipp Lahm ließ auch deshalb beim Fazit Milde walten: „Wir haben nicht ganz ordentlich gespielt. Aber es war okay.“
Löw nahm drei Änderungen in der Viererkette vor
Lahm war es, der in der Schaltzentrale überraschend neben Toni Kroos agierte. Für den Kapitän war die Position kein Neuland: Bereits im August 2007, beim 2:1-Sieg in England, hatte Lahm im Mittelfeld agiert – und damals sehr überzeugend. Zudem hatte Löw in der Viererkette im Vergleich zum Österreich-Spiel gleich drei Änderungen vorgenommen. Einzig Mats Hummels durfte erneut verteidigen, neben ihm ersetzte Holger Badstuber den zuletzt schwächelnden Arne Friedrich. Und auf den Außen agierten nun Dennis Aogo (links für Marcel Schmelzer) und der Schalker Benedikt Höwedes (rechts für Lahm). Doch nicht nur der Kinder-Riegel (Durchschnittsalter: 23 Jahre) hatte zu Beginn des Spiels arge Probleme mit dem Gegner, den Löw schon zuvor als „aufsässig“ kategorisiert hatte.
Die Aserbaidschaner mit Zug zum deutschen Tor. Erst ging ein Schuss von Tschertoganow vorbei (5.), dann touchierte ein Distanzschuss von Nadirov dank einer Neuer-Parade nur die Latte (8.). Die deutsche Not-Elf hatte Probleme, einen Zugang zum Spiel zu finden, agierte nachlässig und spielerisch substanzlos. Nach gut zehn Minuten brandete gar die La Ola durch das Tofik-Bachramow-Stadion (ja genau, benannt nach dem Linienrichter des Wembley-Finals 1966, naja, Sie wissen schon...).
Özil brachte DFB-Elf in die Spur
Nur langsam besann sich die DFB-Elf darauf, dass dies immerhin ein EM-Qualifikationsspiel war, bei dem zumindest das Pflichtprogramm von drei Punkten erfüllt werden sollte. Toni Kroos setzte mit einem Freistoß an den Pfosten ein erstes Zeichen (18.) – und in der 30. Minute brachte Mesut Özil die DFB-Elf in die Spur. Nach einer zu kurz abgewehrten Flanke von Höwedes kam der Mittelfeldspieler halb links an den Ball und schloss mit einem platzierten Schuss zum 1:0 ab (30.). Wenig später war erneut der Madrilene an der vorzeitigen Entscheidung beteiligt. Nach einem langen Zuspiel von Badstuber setzte sich Özil auf der linken Seite durch – passte in die Mitte, wo Mario Gomez locker zum 2:0 einschieben konnte (41.).
Özil glänzt als effektiver Spielmacher
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Aserbaidschan gelang zwar noch der Anschlusstreffer durch Murad Huseynov (89.). Doch Sekunden später vollendete Andre Schürrle mit seinem Tor zum 3:1 das deutsche Siegeswerk. Lahm erklärte mit dem Blick auf die EM-Qualifikation: „Man kann sich nie sicher sein.“ Unter dem Strich räumte er allerdings ein, die Sache sei „gegessen“. Und Löw dachte bereits voraus. Spielerprofile wolle man im Sommer erstellen. Nach dem Motto: „Wer kann wo noch dran arbeiten."
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