München (SID) - Der ehemalige Nationaltorhüter Jens Lehmann hat seine Klage auf Schmerzensgeld gegen Bremens Torwart Tim Wiese verteidigt. "Ich kann es nicht hinnehmen, als geistesgestört hingestellt zu werden", sagte der 41-Jährige der Bild-Zeitung.

Am Donnerstag (11.00 Uhr) kommt es vor dem Münchner Landgericht II im Sitzungssaal 514 zum Beleidigungsprozess (Aktenzeichen: 8 O 127/11). Es geht dabei um 20.000 Euro, Lehmann und Wiese müssen persönlich nicht anwesend sein. Lehmann ist in London beim Training des FC Arsenal, Wiese bereitet sich mit Werder Bremen auf das Freitagsspiel der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt vor.

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, eigentlich mit Lehmann befreundet, findet diesen Prozess "unnötig. Wer Jens und Tim kennt, weiß, dass man die Aussagen von beiden nach Spielen nicht allzu ernst nehmen sollte", sagte er der Bild. DFB-Präsident Theo Zwanziger sagte augenzwinkernd: "Vielleicht sollte man Oliver Kahn als Richter einsetzen..."

Der zum FC Arsenal zurückgekehrte Lehmann reagiert mit seiner Klage auf eine Äußerung Wieses nach dem Champions-League-Spiel der Bremer gegen Tottenham Hotspur (2:2) am 14. September 2010. "Der Lehmann soll in die Muppet Show gehen. Der Mann gehört auf die Couch. Vielleicht wird ihm da geholfen. Einweisen - am besten in die Geschlossene!", hatte Wiese gepoltert. Lehmann sieht darin eine schwerwiegende Verletzung seines Persönlichkeitsrechts.

Vorausgegangen waren kritische Äußerungen Lehmanns als Experte des Pay-TV-Senders Sky. "Wenn er einen Schritt rausgeht, kann er den Ball abfangen. Er hätte sich nicht an den Pfosten klammern, sondern mutiger rausgehen sollen. Er kann es auf jeden Fall besser machen", hatte Lehmann nach einem Gegentor gesagt.