Berlin. . DFB-Teammannager Oliver Bierhoff spricht sich dafür aus Profi-Sport und Schule mit einander zu vereinen. Den Plan von Julian Draxler die Schule abzubrechen habe er „bedauert“.
Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff sieht die Aufgabe im Profi-Fußball auch darin, Schule und Beruf miteinander in Einklang zu bringen. Angesprochen auf die zunächst geäußerte Absicht des Schalker Ausnahmetalents Julian Draxler, die Schule abbrechen zu wollen, sagte der ehemalige DFB-Kapitän im Welt-am-Sonntag-Interview: „Ich habe das bedauert. Weil es meiner Meinung nach der Anspruch sein sollte, beide Dinge miteinander zu vereinbaren. Denn es gibt genügend Top-Sportler aus anderen Sparten, die nebenher trotzdem arbeiten.“
Man solle einen Sportler immer unterstützen, was Schule oder auch ein Studium nebenher betrifft. Bierhoff: „Denn das ist ja auch eine Art Charakterschulung.“ Der EM-Held von 1996 studierte selbst 13 Jahre während seiner aktiven Laufbahn an der Fernuniversität Hagen und schloss als Diplomkaufmann ab.
Hickhack um Draxler beendet
Das Hickhack um Draxlers Schullaufbahn ist indes mittlerweile beendet. Der 17 Jahre alte Mittelfeldspieler vom Vizemeister Schalke 04 besucht seit Februar die Gesamtschule Berger Feld unweit der Arena des Vizemeisters. Mit der Entscheidung, Draxler mit dem Einverständnis dessen Eltern aus der Schule nehmen zu lassen, hatte S04-Trainer und -Manager Felix Magath eine kontroverse Debatte entfacht. Die Gesamtschule Berger Feld hatten vor Draxler unter anderem auch die Nationalspieler Manuel Neuer und Mesut Özil besucht.
Bierhoff äußerte sich auch zur Gefahr, nach dem Karriereende in ein Loch zu fallen: „Die Gefahr besteht, ganz klar. Denn ich glaube schon, dass man als Fußball-Profi in einer sehr besonderen Welt lebt. Man lebt für ungefähr 15 Jahre wie unter einer Glocke.“ Irgendwann sei aber alles vorbei. „Und es ist eine große Herausforderung, damit umzugehen und alles neu einzuordnen“, sagte Bierhoff. (sid)