Frankfurt/Main (SID) - Krisensonntag in der Bundesliga: Der Vorletzte VfB Stuttgart steht bei den Null-Tore-Hessen von Eintracht Frankfurt unter Zugzwang (15.30 Uhr/Sky und Liga total!), für Werder Bremen geht es gegen den Tabellenzweiten Bayer Leverkusen (17.30 Uhr) ums nackte Überleben.
Stuttgart reist nach dem Aus in der Zwischenrunde der Europa League gegen Benfica Lissabon und der Verletzung von Torhüter Marc Ziegler schwer gebeutelt nach Frankfurt. "Da blickst du positiv nach vorne und bekommst schon wieder was auf die Backen. Hoffnung und Realität ist etwas anderes", sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic wenig optimistisch: "Wir müssen schauen, dass wir unsere Spieler bis Sonntag wieder ans Laufen bekommen."
Cacau (Adduktorenprobleme), Serdar Tasci (Leistenprobleme), Arthur Boka (Innenbandriss im Knie), Christian Gentner (Bänderriss im Sprunggelenk) sowie Pawel Pogrebnjak (Rippenbruch) sind angeschlagen oder langfristig verletzt. Der Einsatz von Ziegler ist nach seiner Gehirnerschütterung gegen Lissabon ausgeschlossen. Die Hoffnungen im Tor ruhen nun wieder auf Sven Ulreich, der von Trainer Brudo Labbadia eigentlich zur Nummer zwei degradiert worden war.
Frankfurt will "Anti-Lauf" beenden
Auch bei der Eintracht läuten die Alarmglocken. Ein mickriger Punkt und kein Tor in diesem Jahr lautet die Bilanz. "Das nagt", gab Trainer Michael Skibbe unumwunden zu: "Wir müssen diesen Anti-Lauf endlich durchbrechen."
Die Hessen, die auf Platz 12 abgestürzt sind, trafen sich am Donnerstag zum Mannschaftsessen und schauten sich dabei die Partie des VfB gegen Lissabon vor dem Fernseher an. Änderungen will Skibbe trotz der Misere nicht vornehmen. "Es ist ziemlich sicher, dass wir die Strategie nicht abändern. So haben wir auch in den letzten eineinhalb Jahren erfolgreich gespielt", sagte der 45-Jährige.
Soll heißen: Alles bleibt im Sturm auf Theofanis Gekas ausgerichtet, der am 18. Dezember 2010 beim 1:0-Sieg gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund den letzten Treffer für die Eintracht erzielte. Im Tor wird Ralf Fährmann den verletzten Oka Nikolov vertreten.
Höchste Alarmstufe bei Werder Bremen
In Bremen herrscht nach dem 0:4-Debakel im Nordderby gegen den Hamburger SV höchste Alarmstufe. "Wer jetzt noch nicht begriffen hat, dass wir mitten im Abstiegskampf stehen, dem ist nicht mehr zu helfen", sagte Torsten Frings. Sein Freistoßtor in der Nachspielzeit zum 2:1 gegen Hoffenheim sorgte am 15. Januar für den einzigen Bremer Sieg in den letzten neun Spielen. Gegen Leverkusen ist der Kapitän gesperrt.
Trainer Thomas Schaaf ist nach wie vor davon überzeugt, dass er für Werder der Richtige im Abstiegskampf ist. "Ich arbeite intensiv wie immer", sagte Schaaf, der bei den Hanseaten weiterhin nicht in Frage gestellt wird. Nach außen ist es trotz der prekären Lage ruhig im Verein. Es gibt sogar Signale, dass der Vertrag von Vorstandschef Klaus Allofs vorzeitig über das Jahr 2012 hinaus verlängert werden soll.
Kurzfristig liegen die Hoffnungen auf Claudio Pizarro. Der Peruaner kann gegen Leverkusen nach überstandener Muskelverletzung eingesetzt werden.
Bei Leverkusen warnt Trainer Jupp Heynckes drei Tage nach dem 2:0-Sieg in der Europa League gegen Metalist Charkow vor den angeschlagenen Bremern: Wir haben schon gegen Stuttgart gesehen, dass es nicht einfach ist, gegen einen etablierten Gegner aus dem Tabellenkeller zu spielen. Bremen befindet sich in einer Negativspirale. Das macht die Aufgabe nicht einfacher für uns."