Hamburg. . Der Ex-Schalker Gerald Asamoah ist der Hoffnungsträger des FC St. Pauli im Stadtduell gegen den Hamburger SV. Er lebte im S04-Trikot fast zwei Dutzend Revierderbys gegen den BVB.

Wer zurzeit durch Altona, Harburg oder Eimsbüttel in der Freien und Hansestadt Hamburg kurvt, der erspäht zwischen den mannigfaltigen Plakaten für die Bürgerschaftswahlen hier und da ein Werbebanner des FC St. Pauli. Auf dem Bild sticht ein Mann wegen seines breiten Lachens besonders ins Auge: Gerald Asamoah. Für den deutschen Ex-Nationalspieler ist an diesem Mittwoch schon wieder Derby-Zeit, wenn das vor zehn Tagen wegen zu tiefen Geläufs abgesagte Stadtderby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli um 18.45 Uhr angepfiffen wird.

Elf Jahre lang trug der Stürmer das königsblaue Trikot des FC Schalke 04 und erlebte in dieser Zeit fast zwei Dutzend Revierderbys gegen Borussia Dortmund, ehe er zu Saisonbeginn zum Kiezklub wechselte. Wenn also jemand weiß, wie man sich für ein Derby stählt und wappnet, ist es Asamoah. Der leidenschaftliche Gospelsänger wird vom sehr speziellen Pauli-Anhang verehrt wie ein Heilsbringer. Als der 32-Jährige im letzten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach beim Stand von 3:1 vorzeitig das Feld verließ, schlugen dem wackeren Kämpfer und Wühler langanhaltende Ovationen entgegen.

Es waren nicht nur sein Treffer zum 2:1 und eine glänzende Torvorlage, für die ihm gehuldigt wurde. Der Jubel galt dem ehrlichen Fußballarbeiter, der stets 100 Prozent und manchmal auch etwas mehr zu geben versucht. „Gerald hat eine besondere Spielweise. Er ist ein bulliger und kontaktfreudiger Angreifer, der sich in die Gegenspieler hineindreht“, sagt Mitspieler Matthias Lehmann, „für mich ist er der beste Mittelstürmer der Bundesliga in diesem Format.“ Asamoah ist längst der Kopf des Paulianer Angriffsspiels – was drei Treffer und drei Vorlagen in den vier Rückrundenspielen untermauern. Was ihm nun noch fehlt, ist Paulis Sieg im Derby – der letzte datiert vom 3. September 1977 (2:0).