München. . Bayern München hat gegen Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern einen deutlichen 5:1-Sieg eingefahren. Damit rückt der deutsche Rekordmeister auf den dritten Tabellenrang vor.
Bayern München hat dank eines überragenden Arjen Robben und eines erneut treffsicheren Torjägers Mario Gomez einen Fehlstart in die Rückrunde der Bundesliga vermieden und weiter den zweiten Platz fest im Visier. Der deutsche Rekordmeister gewann gegen den 1. FC Kaiserslautern nach einer am Ende souveränen Vorstellung verdient mit 5:1 (1:0) und feierte angetrieben vom niederländischen Superstar seinen sechsten Heimsieg in Folge. Für den Aufsteiger war es nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage dagegen ein Dämpfer.
Robben, der erstmals seit acht Monaten wieder in der Startelf beim FC Bayern stand, leitete den Erfolg gegen die Pfälzer mit seinem Tor in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit (45.+1) ein. Zuletzt hatte der 26 Jahre alte Nationalspieler am 8. Mai 2010 beim 3:1 gegen Hertha BSC in der Liga getroffen, damals per Doppelpack.
Auch am 2:0 von Mario Gomez (46.) war Robben, der vor Tatendrang sprühte, maßgeblich beteiligt. Er bediente Bastian Schweinsteiger mustergültig. Dieser passte auf Gomez, der bei seinem 13. Saisontor dann keine Mühe mehr hatte, den Ball ins leere Tor zu schieben. In der 62. Minute gelang Jan Moravek nach einem katastrophalen Schnitzer von Anatoli Timoschtschuk das 1:2. Robben wurde in der 73. Minute unter dem Beifall der Fans ausgewechselt. In der 80. Minute gelang Gomez dann mit seinem Treffer zum 3:1 die Entscheidung, bevor er in der 85. Minute seinen dritten Dreierpack in dieser Bundesligaspielzeit perfekt machte. Thomas Müller traf in der Nachspielzeit (90.+1) zum Endstand.
Bayern erst in der zweiten Halbzeit spielbestimmend
In der ersten Hälfte taten sich die Münchner, die zum Rückrundenstart nicht über ein 1:1 in Wolfsburg hinausgekommen waren, aber trotz Robben über weite Strecken schwer. Kaiserslautern machte vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena geschickt die Räume eng. Auch im Spiel nach vorne versteckten sich die Pfälzer keineswegs. In der 3. Minute verfehlte Adam Nemec, der den gesperrten Torjäger Srdjan Lakic ersetzte, nach Fehlpass von Danijel Pranjic das Ziel. In der 11. Minute setzte Christian Tiffert den Ball nur um Zentimeter über das Bayern-Tor.
Die Bayern-Abwehr vor dem jungen Torwart Thomas Kraft wirkte in dieser Phase vor allem bei Standards etwas unsortiert. Van Gaal hatte erneut umgestellt und Timoschtschuk in der Innenverteidigung für Breno aufgeboten. Dafür feierte Neuzugang Luiz Gustavo im zentralen defensiven Mittelfeld sein Heimdebüt.
Aber auch in der Offensive ließen die Bayern ohne den verletzten Franck Ribery zunächst viele Wünsche offen. Schweinsteiger konnte wenig Akzente setzen. Nur Robben brachte mit seinen Dribblings ab und an Schwung in die ideenlosen Angriffsversuche des Rekordmeisters.
Bezeichnenderweise entstand die erste nennenswerte Möglichkeit der Bayern in der 21. Minute nach einem Patzer von Oliver Kirch. Der durchgebrochene Robben traf aber bei seinem Schuss nur das Außennetz. Nicht viel besser machte es Gomez, der sich in der 33. Minute freistehend noch abdrängen ließ. Zudem war Thomas Sippel gegen Müller (41.) zur Stelle, ehe Robben zuschlug. Nach Pass von Müller grätsche Alexander Bugera am Ball vorbei, der Niederländer umkurvte Sippel und schob ein. Kurz zuvor hatte Kraft mit einem Klassereflex gegen Ivo Ilecevic einen Rückstand verhindert.
Mit dem 2:0 im Rücken waren die Bayern dann in der zweiten Hälfte spielbestimmend. Der Rekordmeister verpasste zunächst aber eine höhere Führung, weil Robben zweimal in Sippel seinen Meister fand (53./57.). Vielmehr brachte Timoschtschuk, der im Fünfmeterraum ein klassisches „Luftloch“ schlug und dadurch Moravek zum Toreschießen einlud, den FCK wieder ins Spiel. Gomez sorgte mit seinem zweiten Treffer dann aber frühzeitig für klare Verhältnisse.
Van Gaal sieht Probleme trotz des deutlichen Sieges
Bayern Münchens Trainer Louis van Gaal blieb trotz des deutlichen Sieges relativ nüchtern: „Wenn man 5:1 gewinnt, ist das fantastisch. Wir hatten in der ersten Halbzeit aber viele Probleme. Kaiserslautern war sehr diszipliniert und gut organisiert. Wir haben dann aber zum richtigen Zeitpunkt zwei Tore gemacht.“
Trainer Marco Kurz vom 1. FC Kaiserslautern bewertete die Partie wie folgt: „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, hätten da aber mehr Entschlossenheit haben müssen. Die zweite Halbzeit, insbesondere die letzte Viertelstunde, war dann aber sehr lehrreich für uns. Wir haben nach dem 2:1 offensiv gewechselt und wollten punkten, das ist aber nicht gelungen.“