Bundesligist FC St. Pauli hat die Enthüllungen seines ehemaligen Profis Rene Schnitzler über Bestechungen als Schock bezeichnet. "Mit so etwas hätten wir nie und nimmer gerechnet", sagte Teammanager Christian Bönig dem SID. "Die Tatsache, dass man mit der Wettmafia in Berührung kommt, ist ein Schlag ins Gesicht. Da wird der Sport mit Füßen getreten. Für uns war das ein Schock."
Der Verein habe die Spiele, die Schnitzler manipulieren sollte, bereits überprüft. "Sie waren alle nullkommanull auffällig. Rene Schnitzler hat wohl einen Betrüger betrogen. Hätte er die fünf Spiele manipuliert, hätten wir alle verloren. Wir haben in Mainz (beim 2:2 am 23. November 2008, d. Red.) in der 90. Minute den Ausgleich gemacht. Das sagt doch schon alles."
Die Staatsanwaltschaft Bochum, die im Zuge des großen Wettskandals die Ermittlungen leitet, habe bereits vor Tagen Kontakt mit dem Klub aufgenommen. "Alles, was wir wissen, teilen wir der Staatsanwaltschaft mit", sagte Bönig. Schnitzler sei ein Mensch, von dem er glaube, dass er eine "gewisse Suchtstruktur in sich getragen hat. Er hat eine Lebensbeichte abgelegt."
In dem Artikel des Magazins Stern wird auch der Name eines aktuellen Pauli-Spielers genannt, was Bönig als "bodenlose Frechheit" bezeichnet. Er lege für den Spieler seine Hand ins Feuer.