Essen. .

Im Dauerstreit um die verletzten Spieler Arjen Robben und Mark van Bommel haben sich der FC Bayern und der niederländische Fußballverband erstmals direkt ausgetauscht. Die Hoffnung auf eine Einigung ist jedoch weiterhin gering.

Im Dauerstreit zwischen Bayern München und dem niederländischen Fußball-Verband (KNVB) gibt es eine erste Annährung. Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner haben sich am Donnerstag in Essen mit dem KNVB-Präsidenten Michael van Praag getroffen. Am Rande des DFB-Bundestages wurde dabei nach Bayern-Angaben in angenehmer Atmosphäre zum ersten Mal über das Thema Arjen Robben und Mark van Bommel gesprochen. Die Faktenlage und die Standpunkte der beiden Seiten seien erörtert worden, teilte der deutsche Rekordmeister mit. Nach diesem Gespräch wurde ein weiteres Treffen zwischen dem Bayern-Vorstand, van Praag und KNVB-Direktor Bert van Oostveen vereinbart.

Vor dem Gespräch am Donnerstag hatte Bayern-Präsident Uli Hoeneß im Dauerstreit zwischen den Münchnern und dem KNVB wenig Hoffnung auf ein positives Ergebnis. „Die derzeitigen Unterlagen lassen nicht gerade den Schluss zu, dass die Bereitschaft da ist“, sagte Hoeneß der Münchner tz. Die Niederländer hatten in einem Brief an die Bayern zuletzt nochmals deutlich gemacht, keinerlei Schuld an den Ausfällen der Nationalspieler Robben und van Bommel zu haben.

Prozess mit „Bosmanschen Dimensionen“

„Die Ebene, die den Brief geschrieben hat, gibt keinen Anlass, optimistisch zu sein“, meinte Hoeneß, betonte aber, dass die Bayern-Führungsetage sich im Recht sehe und diese Haltung auch in den kommenden Gesprächen vertreten werde. Robben war verletzt von der WM in Südafrika zurückgekehrt. Ein Muskelriss wurde diagnostiziert, der Stürmer steht frühestens in der Rückrunde zur Verfügung. Van Bommel kehrte mit einer Knieverletzung vom EM-Qualifikationsspiel der Niederlande gegen Schweden zurück. Er ist derzeit nicht einsetzbar.

Laufe das Gespräch gut, so Hoeneß, brauche man gar nichts zu sagen: „Wenn es schlecht läuft, werden wir uns äußern müssen“. Rummenigge hatte bereits angekündigt, in diesem Falle eine jahrelange juristische Auseinandersetzung um Kompensationszahlungen nicht zu scheuen. Auch Hoeneß misst dem Konflikt höchste Brisanz zu: „Ich bin der Meinung, es ist in der Vergangenheit noch nie ein Verein so beschädigt worden“.

Rummenigge hatte bereits von einem möglichen Prozess mit „Bosmanschen Dimensionen“ gesprochen. Hoeneß hatte vor dem ersten Treffen einen Gang vor Gericht als wahrscheinlich bezeichnet: „Ich glaube nicht, dass bei den Gesprächen etwas herauskommt.“ (sid)