Der Krisengipfel beim Bundesligisten 1. FC Köln ist ohne Konsequenzen geblieben. "Wir haben vollstes Vertrauen in die handelnden Personen. Wir haben eine schwierige Situation zu lösen, aus der wir als Verein nur gemeinsam rauskommen. Wichtig ist, dass wir alle geschlossen dastehen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des FC-Vorstands am Donnerstag, nachdem es am Geißbockheim zur Aussprache der Verantwortlichen gekommen war.
Damit wird der schwer in der Kritik stehende Trainer Zvonimir Soldo am Samstag im Spiel bei Hannover 96 auf der Bank sitzen. Zuletzt war bereits in der Kölner Medien über einen bevorstehenden Rauswurf des glücklosen Kroaten spekuliert worden. Mögliche Nachfolger wie Thomas Doll waren bereits gehandelt worden.
Schenkt man dem Bulletin des FC-Vorstands Glauben, gibt es beim Tabellenvorletzten, dessen Präsident Wolfgang Overath erst am Mittwoch aus einem zehntägigen Urlaub zurückgekehrt war, gar keine Krise. "Unabhängig davon, dass wir alle mit der momentanen sportlichen Situation nicht zufrieden sind, gibt es eine Reihe von positiven Signalen, die uns zuversichtlich stimmen. Deswegen, so unser Eindruck, ist die Außenwahrnehmung eine andere als die von innen", heißt es weiter. Das Auftreten der Mannschaft in Spielen wie zuletzt gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund (2:3), aber auch gegen Bayern München (0:0), den FC St. Pauli (1:0) oder auch gegen 1899 Hoffenheim (1:1) sei in Ordnung gewesen. Daran müsse man anknüpfen.
Vorfälle um Podolski und Mondragon intern gelöst
Die Vorfälle um Nationalspieler Lukas Podolski und Torhüter Faryd Mondragon seien auch zur Sprache gekommen und intern gelöst worden. Podolski hatte der Vereinsführung zuletzt in einem Interview eine "fehlende Strategie" vorgeworfen. Mondragon war vor dem Dortmund-Spiel aus dem Teamhotel abgereist, nachdem er von Soldo im Zuge seiner Länderspiel-Reise aus der Startelf gestrichen worden war. Über eine mögliche Geldstrafe für die Beiden ist bislang nichts bekannt.
Ob durch die geschönte Vorstandserklärung nun Ruhe beim FC einkehrt, ist allerdings mehr als fraglich. Sogar Manager Michael Meier, der wegen seiner Personalpolitik nicht unumstritten ist, hatte dem Klub zuletzt eine "Außendarstellung zum Weglaufen" bescheinigt.