Genua. .
Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Italien und Serbien in Genua musste nach der sechsten Minute abgebrochen werden. Serbische Hooligans hatten Knallkörper auf den Rasen geworfen.
14 Personen sind bei den Krawallen serbischer Hooligans rund um das abgebrochene EM-Qualifikationsspiel der Serben beim viermaligen Fußball-Weltmeister Italien am Dienstag in Genua verletzt worden. Das meldete die italienische Polizei am Mittwochmorgen. Die schwersten Verletzungen erlitt ein Polizist durch die Explosion eines Feuerwerkkörpers direkt vor seinem Gesicht. Auch ein serbischer Fan wurde bei den Ausschreitungen im Gesicht verletzt.
Serbiens Verbandspräsident Tomislav Karadzic bezeichnete das Verhalten seiner Landsleute als „Schande“ und „Angriff auf unseren Staat“. Über etwaige Verhaftungen machten die Sicherheitsbehörden keine Angaben.
Nach Auskunft der Polizei bekamen die Einsatzkräfte die Situation am frühen Mittwochmorgen unter Kontrolle, als sie die serbischen Anhänger auf einem eingezäunten Parkplatz in der Nähe des Stadion zusammentreiben konnten. Anschließend wurden die Randalierer in kleineren Gruppen mit Bussen abtransportiert.
Spielabbruch in der sechsten Minute
Serbische Hooligans hatten in der Qualifikation zur Europameisterschafts-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine für einen Eklat gesorgt. Nachdem die Partie in Genua gegen Gastgeber Italien wegen des Werfens von Feuerwerkskörpern bereits mit einer 25-minütigen Verspätung angepfiffen worden war, musste das Spiel in der sechsten Minute endgültig abgebrochen worden.
Erneut hatten serbische Krawallmacher Knallkörper auf den Rasen geworfen. Nach Beratungen mit dem UEFA-Beobachter beendete der schottische Schiedsrichter Craig Thomson die Begegnung.
Den Serben drohen nach dem Fehlverhalten der Fans drastische Strafen. Die Partie wird wahrscheinlich für Ex-Weltmeister Italien gewertet. Über weitere Maßnahmen muss die UEFA beraten.
Drohungen gegen serbischen Torwart
Schon vor dem Spiel hatten die serbischen Fans vor dem Hotel ihrer Spieler randaliert. Dabei attackierten sie Stammtorwart Vladimir Stojkovic verbal und wollten offenbar auch handgreiflich werden. Der Keeper verzichtete danach auf seinen Einsatz am Abend. Für ihn stand Zeljko Brkic im Tor. Die Anhänger von Roter Stern Belgrad hatten Stojkovic dessen Wechsel zum Stadtrivalen Partizan nicht verziehen.
In der EM-Qualifikationsgruppe C führen die Italiener die Tabelle nach drei Spielen mit sieben Punkten an. Serbien belegt mit vier Zählern Rang fünf. (sid)