Italiens Vizemeister AS Rom stürzt immer tiefer in die Krise. Der Champions-League-Gegner von Bayern München hat nach dem 1:2 bei Brescia Calcio lediglich zwei Punkte aus den ersten vier Spielen in der Serie A auf dem Konto. Der arg unter Druck geratene Trainer Claudio Ranieri machte den Schiedsrichter verantwortlich, der seiner Mannschaft mindestens zwei Elfmeter verweigert habe. Auch Klubpräsidentin Rosella Sensi protestierte vehement: "Es ist eine Schande, auf diese Weise bricht das Fußball-System zusammen."
Die 38-Jährige ist unter anderem wegen ihres Führungsstils unter Beschuss geraten. Auch werden ihr Fehleinkäufe vorgeworfen. Der brasilianische Star Adriano, der im Juni für fünf Millionen Euro im Jahr nach Rom wechselte, enttäuschte bisher. Dasselbe gilt für den vom AC Mailand erworbenen Stürmer Marco Borriello. Auch das stark defensive Spiel der Mannschaft sorgte für heftige Kritik. "Die Leistungen des italienischen Vizemeisters lassen nach den Höhenflügen der vergangenen Saison stark zu wünschen übrig", urteilte die römische Sporttageszeitung Corriere dello Sport.
Burdisso von Mannschaft überzeugt
Abwehrspieler Nicolas Burdisso wollte von einer Krise aber nichts wissen. "Wir haben einige Probleme, dies bedeutet aber nicht, dass wir nicht mehr die starke Mannschaft der letzten Saison sein können. Ich bin überzeugt, dass wir noch Besseres als im letzten Jahr leisten werden", sagte Burdisso.
Nicht nur die Niederlagenserie belastet den Verein. Hohe Schulden und Verhandlungen über einen Verkauf des Klubs werfen einen Schatten auf seine Zukunft. Präsidentin Sensi sucht einen Interessenten für den Verein, den ihre Familie seit 17 Jahren führt. Zu einem Durchbruch bei den Gesprächen ist es jedoch noch nicht gekommen.