Schalke 04 ist dank 14-Millionen-Mann Klaas-Jan Huntelaar der Befreiungsschlag in der Bundesliga geglückt. Der teuerste Einkauf der Königsblauen Klubgeschichte erzielte in der 87. Minute das Tor zum 2:1 (1:0)-Endstand und bescherte den "Königsblauen" nach dem schlechtesten Saisonstart der Klubgeschichte mit vier Niederlagen in vier Spielen den ersten Dreier.
Damit kann auch der zuletzt nicht mehr unumstrittene Trainer Felix Magath, dessen Team durch den Kroaten Ivan Rakitic in Führung gegangen war (9.), wieder etwas durchatmen. Für die Freiburger, die den vierten Sieg in Folge verpassten, traf der Senegalese Papiss Cisse zum fünften Mal in dieser Saison (69.). Freiburgs Ivica Banovic (90.+1) sah zudem in der Nachspielzeit wegen groben Foulspiels die Rote Karte.
Zufriedenheit und Erleichterung bei S04
"Dieser Sieg bedeutet Erleichterung. Wir standen sehr unter Druck. Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft, auch wenn ihr noch die Verunsicherung anzumerken war", sagte ein erleichterter Magath. Auch dem zuletzt hart kritisierten Abwehrspieler Christoph Metzelder fiel ein Stein vom Herzen: "Das war auch für mich ein ganz wichtiges Spiel, um jetzt mit Schalke durchzustarten. Dieser Sieg war ungemein wichtig."
Vor 23.000 Zuschauern dominierten die Freiburger die ersten Minuten. Die Gastgeber, bei denen Ersatzkeeper Oliver Baumann wie schon zuletzt den verletzten Stammtorwart Simon Pouplin ersetzte, drängten die Schalker in die Defensive. Dort offenbarten die "Königsblauen" wie in den vorangegangenen Spielen große Schwächen.
Im Gegensatz zu den zurückliegenden Spielen agierten die Schalker, bei denen Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder nach überstandener Leistenverletzung und der 13 Millionen Euro teure Neuzugang Jose Manuel Jurado von Beginn an aufliefen, aber in der Offensive äußerst effektiv. Nach einem Schuss des niederländischen Star-Stürmers Klaas-Jan Huntelaar und einer zu kurzen Abwehr Baumanns nutzte Rakitic die erste Chance zur Führung.
Freiburg vor der Pause zu harmlos
Nach der überraschenden Führung überließen die Gäste den Freiburgern wieder über weite Strecken die Kontrolle über das Spiel. Cisse konnte die Möglichkeit zum Ausgleich nach guter Vorarbeit des Marokkaners Yacine Abdessadki aber nicht nutzen (20.). Anschließend verwalteten die Schalker, deren Abwehrverhalten mit zunehmender Spieldauer immer besser wurde, ihren Vorsprung gegen zu harmlose Freiburger. Huntelaar hätte kurz vor der Pause die Führung sogar ausbauen können (41.).
Nach dem Seitenwechsel ereignete sich zunächst herzlich wenig vor beiden Toren. Die Schalker schienen mit dem knappen Vorsprung zufrieden zu sein, die Freiburger konnten aufgrund zu vieler Fehler im Spielaufbau keinen echten Druck entwickeln. Die einzige nennenswerte Chance in dieser Phase vergab Freiburgs Mittelfeldspieler Maximilian Nicu im Anschluss an einen Freistoß (52.).
Im Anschluss an diese Szene konnten die Schalker, bei denen Metzelder wie Jurado solide Vorstellungen zeigten, die Gastgeber wieder von ihrem Tor fern halten. In der 61. Minute hatten die Freiburger zudem Glück, dass Innenverteidiger Oliver Barth nach einem Ellbogenschlag gegen Huntelaar nicht vom Platz gestellt, sondern von Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) nur mit der Gelben Karte bestraft wurde. Kurz darauf schlug Cisse zum fünften Mal in dieser Saison zu.