Das Punktekonto ist leer, die Fans sind verzweifelt, doch Felix Magath glaubt nach außen hin unerschütterlich an die sportliche Wende bei Schalke 04. "Natürlich ist die aktuelle Situation unbefriedigend und belastend. Aber ich bin weiterhin davon überzeugt, dass dieser Umbruch ohne Alternative ist, um Schalke so aufzustellen, dass wir in den nächsten Jahren Meister werden können", sagte der Trainer vor dem Auswärtsspiel heute (20.00 Uhr/Sky und Liga total! live) beim SC Freiburg.

Noch mag man sich beim Bundesliga-Schlusslicht gar nicht ausmalen, was eine weitere Niederlage bei den Breisgauern, die zuletzt dreimal in Folge siegreich waren, auslösen könnte. Dabei mithelfen, ein solches Schreckensszenario zu verhindern, könnte Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder. Der 29-Jährige hat seine Adduktorenprobleme überwunden und ist für Magath ungeachtet seiner Startprobleme eine Option. Magath schmunzelnd: "Jetzt ist es schon so weit, dass Christoph unser Hoffnungsträger ist."

Freiburg sieht sich trotz Schalker Misere als Außenseiter

Obwohl die Platzherren in nur vier Spielen neun Zähler Differenz zwischen sich und die "Königsblauen" gelegt haben, fühlen sie sich im direkten Duell weiterhin als Außenseiter. "Wir können das einordnen. Schalke ist trotz der Probleme ein großes Kaliber", erklärte Mittelfeldspieler Jan Rosenthal, Klubchef Fritz Keller ergänzte: "Die Tabelle spielt keine Rolle. Wir haben neun Punkte gegen den Abstieg - mehr nicht."

Statistiken belegen, dass es für die Gelsenkirchener bei einer weiteren Niederlage wirklich eng werden könnte. In der Liga-Historie kam es bislang siebenmal vor, dass ein Team mit fünf Niederlagen in die Saison startete. Immerhin dreimal bedeutete eine solche Misserfolgsserie den Abstieg: Rot-Weiß Oberhausen erwischte es 1973, Fortuna Düsseldorf 1992 und Hansa Rostock 2008.

Dortmund euphorisch, Gladbach unter Druck

Bei Borussia Dortmund ist hingegen die Stimmung nach dem 3:1-Triumph am vergangenen Sonntag in der Schalke-Arena prächtig, gegen den 1. FC Kaiserslautern wollen die Westfalen nun nachlegen. Als Kanonenfutter allerdings reisen die ebenfalls gut gestarteten Pfälzer nicht ins Ruhrgebiet. Trainer Marco Kurz: "Wir wollen Leidenschaft zeigen und haben Respekt, aber keine Angst."

Mut macht sich auch Mitaufsteiger FC St. Pauli vor dem Gastspiel in Mönchengladbach, denn die Borussia präsentierte sich zuletzt desolat. "Wir müssen den Gladbachern den Zahn ziehen. Die stehen nach 0:11 Toren aus zwei Spielen ganz schön unter Druck", forderte Mittelfeldspieler Matthias Lehmann.

HSV heiß auf "Wölfe", Eintracht selbstbewusst

Beim Stadtrivalen Hamburger SV ist die Enttäuschung über das 1:1 im Lokalderby am Millerntor noch längst nicht verraucht. Die gegen die "Kiezkicker" verschenkten Punkte sollen nun im Nordderby gegen den VfL Wolfsburg zurückgeholt werden. "Es reicht nicht, gegen defensiv eingestellte Mannschaften immer nur unentschieden zu spielen. Deshalb muss gegen Wolfsburg wieder ein Sieg her", sagte Nationalspieler Marcell Jansen.

Ein solcher Erfolg käme auch dem in Frankfurt unter Dauerbeschuss stehenden Michael Skibbe beim Gastspiel in Leverkusen sehr entgegen. Von einem Punktgewinn gegen die Westdeutschen, denen die langzeitverletzten Michael Ballack und Stefan Kießling fehlen, ist der Coach überzeugt: "Die Mannschaft weiß ganz genau, worum es geht."