Leverkusen. .

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser hat Bundestrainer Joachim Löw wegen des Umgangs mit DFB-Kapitän Michael Ballack kritisiert. „Ich habe da kein Verständnis mehr für. Die Aussagen sind völlig überflüssig.“

„Das ist einfach eine Respektlosigkeit der Persönlichkeit Michael Ballack gegenüber“, sagte Holzhäuser dem Sport-Informations-Dienst. „Man muss von der sportlichen Leitung der Nationalmannschaft auch mal verlangen können, dass sie schweigt“,

Löw hatte zuvor in einem Interview mit der Badischen Zeitung über die Zukunft von Ballack in der Nationalmannschaft spekuliert. Grundsätzlich traut Löw dem derzeit verletzten Capitano zwar die Rückkehr in die DFB-Auswahl zu, er gab jedoch zu Bedenken: „Die Zeit läuft weiter, die Entwicklung geht weiter. Neue, junge Spieler rücken nach. Generell gilt, nicht nur für Michael Ballack: Irgendwann muss jeder erkennen, dass die Zeit vorbei ist, in der man Top-Leistungen bringen kann. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wenn auch auf deutlich anderem Niveau, dass man sich als Spieler dann benachteiligt oder respektlos behandelt fühlt.“

Der 33-jährige Ballack hatte am vergangenen Samstag in Hannover (2:2) eine feine Fraktur im Schienbeinkopf des linken Beins erlitten. Der Mittelfeldspieler fällt voraussichtlich sechs Wochen aus und steht damit auch für die EM-Qualifikationsspiele im Oktober gegen die Türkei und in Kasachstan nicht zur Verfügung. Aufgrund eines Syndesmosesrisses hatte der ehemalige England-Legionär bereits die WM im Sommer in Südafrika verpasst.

Für Holzhäuser ist indes entscheidend, dass Ballack seine Verletzung nun erstmal in Ruhe auskurieren kann, um dann bei Bayer Leverkusen wieder zur Topform auflaufen zu können. „Er soll erst einmal gesund werden. Wenn er wieder fit ist, dann wird er durch seine Leistungen auch wieder zu den Spitzenspielern zählen. Deshalb sind die ganzen Diskussionen zum jetzigen Zeitpunkt überflüssig“, sagte Holzhäuser. (sid)