Bremen. .
Sechs Champions-League-Teilnahmen in sieben Jahren sichern Werder Bremens wirtschaftliche Basis. Am Dienstag geht es zum Auftakt gegen Tottenham Hotspur.
Als seine Hobbys nennt Petri Pasanen: Angeln und Radio hören. Noch konkreter wird der wortkarge Finne, wenn es darum geht, was er an Werder Bremen so gerne mag: „Abendspiele im Regen“ hat der bald 30-Jährige im Vereinsfragebogen angegeben. Unter diesen Umständen trifft es sich für den Abwehrrecken ja bestens, dass sein Arbeitgeber zum Auftakt der Champions League gegen Tottenham Hotspur Heimrecht hat: Laut Wetterprognose besteht für die Hansestadt am heutigen Dienstag (20.45 Uhr, live im DerWesten-Ticker) eine 100-prozentige Niederschlagswahrscheinlichkeit, was auf der Baustelle Weserstadion zwar einige Unannehmlichkeiten beschert, ansonsten aber an Cupabenden an der Weser eine schon typische Begleiterscheinung bedeutet.
Pasanen, seit 2004 im Verein, ist einer, der sie in der jüngeren Geschichte fast alle miterlebt hat: Als am 14. September 2004 der deutsche Meister Werder Bremen bei Inter Mailand antrat, ahnte niemand, dass aus dieser Mannschaft einzig die defensive Allzweckwaffe aus Lahti auf den Tag genau sechs Jahre später immer noch auf dem Feld stehen würde. In San Siro verlor Werder zwar mit 0:2, doch es ließ sich erahnen, dass dieser Klub eine Bereicherung für die Königsklasse sein könnte. Mit nun sechs Champions-League-Teilnahmen in sieben Jahren und dank des Erreichens eines Uefa-Cup-Halbfinales (2007) und -Finals (2009) besitzen die Bremer den elftbesten Uefa-Klub-Koeffizienten in ganz Europa – sogar einen höheren als Real Madrid.
Van der Vaart spielt bei Tottenham
Sportlich und wirtschaftlich bildet die Champions League für das grün-weiße Gebilde in seiner aktuellen Ausprägung eine Art Lebenselixier. „Hätten wir auf die Einnahmen, die uns das Weiterkommen garantiert, verzichten müssen, so hätte uns das in unserer Entwicklung zurückgeworfen“, gesteht Vorstandschef Klaus Allofs. „Es ist eine besondere Leistung, dass wir uns auf diesem Niveau wieder messen dürfen“, ergänzt Thomas Schaaf, der Cheftrainer in Daueranstellung. Die Zielvorgabe diesmal: Pflicht ist es, in der Gruppe A mit Titelverteidiger Inter Mailand und Außenseiter Twente Enschede international zu überwintern (also für das Weiterspielen in der Europa League mindestens Dritter zu werden); die Kür würde bedeuten, nach 2005 und 2006 mal wieder ein Achtelfinale der Champions League zu erreichen.
Mit Tottenham wartet allerdings ein ambitioniertes Spitzenteam als erster Widerpart: In letzter Minute wechselte mit dem Ex-Hamburger Rafael van der Vaart noch ein guter Bekannter in die Mannschaft.